Wirbel um Grundverkauf!

BIBERWIER (rei). Vergangenen Freitag wurden Details des Deals mittels eines Flugblattes in Biberwier bekannt gegeben. Seither wird am Fuße des Marienbergs heftig diskutiert, ob man derartige Verträge abschließen darf.
Die Agrargemeinschaft Biberwier unterzeichnete mit der Hotel­errichtungsgesellschaft „LMM“ (Langes-Melchior-Marcati) einen Vertrag, der den Kauf der 80.000 m2 großen Fläche durch LMM vorsieht. Bis 2014 soll auf dem Areal, das mit Ausnahme eines Holzlagerplatzes dzt. noch bewaldet ist, ein 556-Betten-Hotelprojekt entstehen. Der Grundstücks­preis ist laut Vertrag aber erst fällig, wenn tatsächlich gebaut wird. Dennoch scheinen die neuen Besitzer bereits im Grundbuch auf.
Aber was, wenn nicht gebaut wird? Wem gehört dann das Grundstück? „Dann geht es zurück an die Agrargemeinschaft“, sagt Bürgermeister Helmut Schreyer, selbst Mitglied im Agrarausschuss.
Er will die Aufregung nicht verstehen. Schließlich handle es sich beim Vertragspartner, der LMM, ja nicht um ein anonymes Unternehmen aus Amerika, sondern um eine Gesellschaft, in der u.a. die Familie Langes vertreten ist. Und über die lässt Schreyer nichts kommen. Er ortet im Flugblatt daher den Versuch, Unruhe in die Gemeinde zu bringen.
Schreyer geht davon aus, dass das 35-Millionen-Projekt tatsächlich noch umgesetzt wird: „Die Fa. LMM hat 2009 um eine Verlängerung der Genehmigung angesucht. Das macht man nicht, wenn man am Projekt das Interesse verloren hat.“ Dass die Baumaschinen trotz Genehmigung nicht aufgefahren sind, schiebt der Gemeindechef, der sich eigentlich für gar nicht zuständig hält, der Wirtschaftskrise zu.
Sollte das Projekt nicht errichtet werden, so geht Schreyer davon aus, dass der Grund zurück an die Agrargemeinschaft geht. Derartiges scheint im Vertrag allerdings nicht auf. Und genau da haken die Kritiker ein. Von „Machtmissbrauch“ ist da die Rede, und von „Vermögensverschleuderung“.
Am Freitagabend war das Thema auch kurz Diskussionspunkt im Gemeinderat. Allfällige Beschlüsse in der Angelegenheit wurden aber keine gefasst.

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