Ein Blick auf die Uhr sagt, es ist ...

Zeit zu gehen

Was hat man nicht für ein Theater um die Uhr des SPÖ-BGF Thomas Drozda gemacht, einen 45.000,- teuren schlichten Zeitmesser in Stahl, nicht einmal in Gold: viel zu teuer für einen Vertreter der Arbeiterklasse, sagten die einen. Viel zu protzig. Der Anblick sei den Genossen aus dem Gemeindebau nicht zumutbar, meinten die anderen. Jetzt, schon einen Tag nach der geschlagenen Wahl hat sich sofort gezeigt wie wichtig ein funktionierender Zeitmesser sein kann.

Ein Blick auf seine Patek Philippe-Uhr hat Drozda offensichtlich sofort gezeigt, dass es Zeit ist, Zeit zu gehen. Und so hat er sich auch als erster aus der Politik verabschiedet, als persönliche Konsequenz nach dem Wahl-Debakel. Weil irgendwer muss halt die Zeichen der Zeit erkennen und gehen, und wenn es der BGF ist. Seine Chefin die Frau Rendi-Wagner hat offensichtlich noch keinen Blick auf ihren Chronometer geworfen, oder sie hat gar keine Uhr am Handgelenk und weiß schlicht und einfach deshalb nicht, wann es Zeit ist.

"Ich ticke nicht richtig", hat der ehemalige Chef der deutschen Nobelmarke Chronoswiss, Gerd R. Lang ständig über sich selbst gesagt und auch damit geworben. Auch diese Erkenntnis könnte Grund für den Rückzug eines Politikers sein. Aber die SP-Frontfrau bleibt, weil sie ist ja der festen Überzeugung, dass "die Richtung stimmt". Erinnert mich irgendwie an den Roman von Wolfgang Willi Parth, "Vorwärts, Kameraden, wir müssen zurück".