Schwer und Leicht
Katharina Bilgeri und Julia Hiemer in Tannheim

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Unter dem Motto “ Schwer und leicht“ hat Veronika Kunz - Radolf eine Ausstellung in der Galerie Augenblick organisiert, die am vergangenen Freitag in Tannheim vor zahlreichen Besuchern eröffnet wurde. Gewinnen konnte sie zwei Künstlerinnen, die auch unter dem Motto „Alt und Jung“ oder „Fein und Grob“ hätten antreten können.
Musikalisch untermalt wurde die Eröffnung von dem Bläsertrio Schatt Brass aus Schattwald, die u.a. mit Liedern aus dem Film „Wie im Himmel“ für Gänsehautmomente sorgten. Für einen Schreckmoment und einen Lacher zeigte sich Veronika Kunz Radolf nach ihrer Eröffnungsrede verantwortlich, als sie mit einem Stolperer die silbernen Köpfe rollen ließ, die am Boden drapiert waren.
Die Ältere Künstlerin, wie sich Julia Hiemer selbst bezeichnet, geboren 1975 in Füssen blickt bereits auf mehr als 25 Jahre Ausstellungserfahrung zurück. Schon 1995 – direkt nach Abschluss ihrer schulischen Ausbildung - besuchte sie die staatliche Berufsfachschule für Holzbildhauerei in Oberammergau, ging danach an die Universität für angewandte Kunst in Wien, setzte ihre internationale Ausbildung in Venedig fort, ehe sie seit 2004 als Freischaffende Bildhauerin tätig wurde. Seit 2016 ist die dreifache Mutter zusätzlich als Fachpraxislehrerin an der staatl. Berufsfachschule für Holzbildhauerei, Oberammergau tätig.
Neben ihren überlebensgroßen – mit der Motorsäge grob gestalteten Motiven - präsentiert sie auch filigran geschnitzte Figuren, untergebracht in einem Koffer und Aquarellzeichnungen in der Augenblick Galerie. Teils naturbelassen, teils mit grellen Farben stellt sie eine überdimensionale Hand, in Denkerposition aufgestützte Ganzkörperskulpturen oder aus ganzen Baumstämmen herausgearbeitet liegende Figuren dar.
Katharina Bilgeri, präsentiert mit ihren gerade mal 21 Jahren die Nachwuchsgeneration der Bildhauerei. Geboren und aufgewachsen in Tannheim wurde ihr die Arbeit mit Holz quasi in die Wiege gelegt – ihr Vater Thomas Bilgeri betreibt in dem Teilort Kienzen eine Bau- und Möbeltischlerei. Bereits mit 14 Jahren, nach Abschluss der Hauptschule zog sie von zuhause aus und besuchte die Fachschule für Kunst und Design in Elbigenalp im Lechtal und machte dort ihren Holzbildhauergesellen. Mit 18 zog sie nach Südtirol, stieg dort in der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas in die 5te Klasse ein. „Ich war schon immer kreativ und wollte eigentlich Kunstmaler werden, bin jetzt aber sehr froh, dass ich mich für die Holz – und Steinbearbeitung entschieden habe“ meint die junge Künstlerin.

In ihrer ersten Ausstellung zeigt sie die Feinarbeit der Skulpturentechnik. Ihre aus Holz oder Stein gefertigten Ausstellungsstücke laden geradezu ein, als Handschmeichler herzuhalten. Dass sie auch figürlich arbeiten kann, zeigt sie in einer lebensgroßen, an afrikanische Kunst erinnernde Holzfigur.
Während der Ausstellung wohnt sie vorübergehend bei ihren Eltern in Kienzen , ehe sie es danach wieder nach Südtirol zieht, wo sie einerseits weiterhin selbständig arbeiten will oder eventuell noch eine Tischlerlehre anhängen möchte.

Am Samstag dem 17.2. findet eine Lesung mit Reni Kern aus ihrem Buch“ Hoimelig- ein Märchenjahr im Allgäu“ statt. Die Illustrationen in diesem Buch hat Julia Hiemer gestaltet. An diesem Tag sind beide Künstlerinnen ebenfalls anwesend.
Die Ausstellung der Skulpturen und Bilder ist noch bis 9.3. jeweils Mittwoch bis Sonntag von 15-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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