Ceratizit baut neues Werk
Breitenwang bleibt man treu, aber die neuen Hallen rücken weg vom Stammwerk.
BREITENWANG (rei). Ceratizit - Teil der Plansee-Unternehmensgruppe - plant im Bezirk Reutte ein neues Werk. Dem Hauptstandort Breitenwang bleibt man treu, vom bekannten Werksgelände im Bereich Stegerberg/Archbach rückt man aber ab, wie Vorstand Karlheinz Wex gegenüber den Bezirksblättern erklärt.
30.000 m2 Grund
Das neue Werksgelände ist aber in nur einigen hundert Metern Luftline entfernt geplant. Es soll auf der anderen Seite der Fernpassbundesstraße entstehen. Ins Auge gefasst hat man eine rund 30.000 Quadratmeter große Fläche zwischen B179 und Planseestraße. Sie wird an drei Seiten von bestehend Straßen und einmal von der Bahntrasse der Außerfernbahn begrenzt.
"Noch haben wir diese Fläche nicht gekauft, aber die Gespräche werden geführt. Es sieht gut aus", berichtet Wex. Verhandlungspartner ist die Agrargemeinschaft. Die Signale seien positiv, und auch die Gemeinde Breitenwang stehe zum Projekt.
Der Bau neuer Werkshallen direkte angrenzend an das bestehende Werk ist nicht möglich, weil hier die Starkstromleitung allfällige Bemühungen zu sehr einschränkt. Eine Verlegung wäre enorm kostspielig und kommt somit nicht in Frage.
Blick geht weit nach vorne
Plansee, und damit auch Ceratizit, planen ihre Vorhaben auf Jahre voraus. Der Horizont betrage fünf bis zehn Jahre. Und da habe sich gezeigt, dass man die Erweiterung braucht, erklärt Wex.
Auch Flächen in Reutte - im Großfeld bzw. am RTW-Areal - waren im Gespräch. Diesen Plänen tritt man aber nicht näher. Somit bleibt man auf Breitenwanger Grund. Für den gesamten Standort ist die geplante Investition eine Absicherung in die Zukunft. Welche Summen man investieren wird, wollte Vorstand Karlheinz Wex nicht sagen.
Auch nicht, wieviele Arbeitsplätze entstehen werden. Im Reuttener Gemeinderat hatte Bürgermeister Luis Oberer vor Weihnachten von 500 gesprochen (ohne dabei Hinweise auf Plansee/Ceratizit zu geben).
Diese Zahl will Wex so nicht bestätigen, zumal am neuen Standort nicht nur neue Mitarbeiter tätig sein werden, sondern sicher viele vom bestehenden Standort in die neuen, nahe gelegenen Hallen, wechseln.
Ein Wachstum, auch bei den Mitarbeitern, ist aber angedacht. Zahlen könne man derzeit aber nicht liefern, zu vieles sei im Fluss.
Fläche ist gut geeignet
Der neue Standort biete gute Voraussetzungen. Die Auffahrt auf die B179 ist nicht weit entfernt. Das Stammwerk liegt nahe. Die unmittelbar vorbeiführende Bahntrasse ist hingegen kein Argument. Eine Bahnanbindung ist nicht angedacht. Die Warenanlieferungen bzw. Abtransporte seien gering.
Alles Material wird zunächst ins Werksgelände Süd gebracht und von hier verteilt. Der Verkehr an den neuen Standort bleibe sehr überschaubar. Wex spricht von "Apothekermengen", die zwischen den Standorten hin- und herbefördert werden müssen. Die Endprodukte, die am neuen Standort hergestellt werden, gehen ihrerseits nach Kempten in das Plansee-Logistikzzentrum und werden von hier in alle Welt verteilt.
Baubeginn bestenfalls im Herbst
Nun gelte es aber erst einmal alles unter Dach und Fach zu bringen. Im Idealfall kann schon im Herbst 2018 gebaut werden. Ein Jahr später soll das Gelände bereits benützt werden. In fünf, spätestens zehn Jahren, werde die gesamte Fläche verbaut sein, erklärt Wex. "Jetzt müssen aber erst einmal die Verträge geschlossen werden", schließt Konzernvorstand Karlheinz Wex.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.