Lehre 2018
Lehrstellensuchende haben jetzt allerbeste Voraussetzungen
AUSSERFERN (rei). Gut oder schlecht - wie die Bewertung des Lehrstellenmarktes im Bezirk ausfällt, hängt ganz damit zusammen, auf welcher Seite man steht. Aus Sicht der Unternehmen ist es inzwischen mitunter schwierig, Nachwuchs zu finden. "Die Betriebe müssen viel bieten, um Lehrlinge zu bekommen", weiß Wolfgang Winkler.
Der Leiter der Wirtschaftskammer Reutte weiß aus vielen Gesprächen mit Lehrbetrieben, dass sich diese zunehmend schwer tun, junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. "Heute werden zunehmend die Betriebe ausgesucht und nicht umgekehrt", sagt Winkler. Nicht immer stehen ausreichend Bewerber zur Wahl.
Ausbildungsbetriebe können teilweise nicht mehr aus einer Vielzahl an Bewerbern wählen. Was für jungen Menschen durchaus Vorteile hat - sie können derzeit zumindest in einigen Bereichen wirklich auswählen, bringt die Unternehmen mitunter in die unangenehme Lage, dass keine oder eher weniger gut geeignete Bewerber bereit stehen.
Flexibilität weiter gefragt
Die geburtenschwachen Jahrgänge treffen derzeit zeitgleich mit einem Hoch der Wirtschaft zusammen. Das wirkt sich spürbar aus.
Trotz eines guten Angebots an Lehrstellen müssen junge Damen und Herren aber Flexibilität beweisen, vor allem dann, wenn man nicht in den Zentralräumen wohnt. "Wer eine Ausbildungstätte in der Nähe des Wohnortes bevorzugt, sollte sich weiterhin nicht zu sehr auf einen Beruf bzw. eine Berufsgruppe konzentrieren", rät Winkler.
Attraktive Tourismusbranche
Oft sind es die Berufe der Tourismusbranche, welche hier die gesuchte Nähe zum Wohnort bieten. Für viele Jugendliche erscheint eine solche Ausbildung mitunter aber wenig interessant. Zu Unrecht, findet Winkler. Die Arbeitsbedingungen haben sich in den vergangene Jahren sehr zum Guten gewandelt. Die Jobchancen sind hervorragend. Und man hat enorm viele potentielle Arbeitgeber, zu denen man wechseln kann, so man das einmal vor hat. Auch die Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen sind gut.
Eine Überlegung sollte es jedenfalls wert sein, hier in das Berufsleben einzusteigen, findet Winkler.
Voll des Lobes ist er, was die Qualität der gebotenen Ausbildungen anlangt. Denn ebenso sehr, wie die Unternehmen ihren künftigen Lehrlingen einiges abverlangen, stehen auch die Ausbildungsbetriebe am Prüfstand.
Winkler: "Wir stellen fest, dass unsere Ausbildungsprogramme für die Lehrausbilder immer besser angenommen werden. Die Betriebe legen zunehmend Wert darauf, dass die mit der Ausbildung betreuten Personen bestens geschult sind." Und dieses in vielen Kursen und in der parkatischen Arbeit gewonnene Wissen wird in der Folge an die jungen Kollegen weitergegeben.
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