Dunkle Wolken über Plansee
Mitarbeiterstand ist nicht zu halten

Vorstand Bernhard Schretter gab einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation. | Foto: Reichel
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  • Vorstand Bernhard Schretter gab einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation.
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BREITENWANG (rei). Voll bis auf den letzten Platz war der Festsaal im Walter-Schwarzkopf-Haus am Freitagabend. Hier fand die  Jubilarfeier des Unternehmens statt. Heuer wurden 145 langjährige Mitarbeiter ausgezeichnet.

4775 Dienstjahre vereint

Sie sind seit 25, 30, 35, 40 und elf Mitarbeiter sogar schon seit 45 Jahren bei Plansee beschäftigt. Zusammen bringen sie es auf unglaubliche 4775 Dienstjahre. Im Beisein der Eigentümerfamilie Schwarzkopf, angeführt vom früheren Vorstandsvorsitzenden und jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Schwarzkopf mit Gattin Karin, der Unternehmensleitung und zahlreicher Ehrengäste, wurden die langjährigen Mitarbeiter ausgezeichnet.
Es hat eine lange Tradition bei Plansee, dass bei der Juibilarfeier die Leistungen besonders treuer Mitarbeiter in den Vordergrund gerückt werden. Es hat aber auch Tradition, dass die Unternehmensleitung bei dieser Gelegenheit einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation des Unternehmens gibt.

Die Ehrung langjähriger Mitarbeiter hat bei Plansee Tradition. Hier die Geehrten für 45 Jahre Firmenzugehörigkeit. | Foto: Fotostudio René
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Wirtschaftliche "Achterbahnfahrt"

Plansee-Vorstand Bernhard Schretter erinnerte an Rekordmeldungen, die man noch mit Abschluss des letzten Geschäftsjahres im Februar melden konnte, danach habe der Aufwärtstrend angehalten. Derzeit durchfahre man eine "Achterbahn": "Die aktuelle Frage ist, ob wir den Tiefpunkt schon erreicht haben, es uns bald wieder in die Sitze presst oder ob es uns den Magen noch nach oben drückt. Wir können es derzeit nicht mit Sicherheit sagen", berichtete Schretter von einer eher unübersichtlichen Marktentwicklung. "Die Zeit der Rekorde scheint jetzt erst einmal vorbei zu sein."

Personalstand ist nicht zu halten

Daran, dass das Unternehmen einen Geschäftsrückgang im Ausmaß wie 2009 durchtauchen muss - damals betrug das Minus 50 Prozent - glaubt Bernhard Schretter aber nicht. Man habe inzwischen reichlich Erfahrung mit all den Hochs und Tiefs.
Dennoch brauche es Korrekturmaßnahmen und die werden sich auch auf den Mitarbeiterstand auswirken, wie Schretter erklärte: "Der Personalstand ist weltweit - mit wenigen Ausnahmen - berdauerlicherweise nicht zu halten."

Vorstand Bernhard Schretter gab einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Situation. | Foto: Reichel
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Plansee sei aber kerngesund und gut aufgestellt. Das wirtschaftliche Umfeld, in dem sich das Unternehmen bewegt, ist aber ein schwieriges. Das Unternehmen ist international ausgerichtet. Somit schwappen die Probleme vieler Länder mit herein. Schretter zeichnete ein Bild, das von unterschiedlichen Ereignissen rund um den Globus geprägt wird.
Von besonderer Bedeutung ist die Debatte, ob Autos künftig mit Strom, Benzin oder Diesel betrieben werden. "Ein Viertel unsereres Geschäftes hängt von der Automobilindustrie ab", erklärte Schretter und fügte an: "Und wenn diese schwächelt, spüren das auch wir. Diese vorwiegend politisch geführte Diskussion kostet Arbeitsplätze."
Das gelte auch für die Diskussionen über den Klimawandel. Schretter erachtet diese Auseinandersetzung für wichtig, so wie die Diskussion geführt werden, gehe sie derzeit gegen die produzierende und wertschöpfende Industrie, "wie wir sie sind." Bei Plansee vertraue man aber auf die bekannten Stärken: Kontinuität bei Eigentümern und Management, Investitionen und Innovationskraft, den Fokus auf Geschäft und Technologie, "und ich meine im Besonderen Sie, liebe Jubilare und Jubilare."

Auf die Ansprache von Bernahrd Schretter folgten die Grußworte der Ehrengäste. Die Ehrung der langjährigen MitarbeiterInnen nahm Vorstand Karlheinz Wex vor.

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