Explodierende Arbeitslosenzahlen
ÖGB fordert drittes Konjunkturpaket

v.l.: Mario Strigl und Philip Wohlgemuth fordern ein drittes Konjunkturpaket sowie klare Impulse zur Ankurbelung der regionalen Marktwirtschaft und für den Erhalt von Arbeitsplätzen | Foto: ÖGB Tirol
  • v.l.: Mario Strigl und Philip Wohlgemuth fordern ein drittes Konjunkturpaket sowie klare Impulse zur Ankurbelung der regionalen Marktwirtschaft und für den Erhalt von Arbeitsplätzen
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BEZIRK REUTTE. Der Gewerkschaftsbund (ÖGB) drängt angesichts der Corona-Krise und der hohen Arbeitslosenzahlen im Bezirk erneut auf ein weiteres Konjunkturpaket.

„1.830 Menschen sind derzeit im Bezirk Reutte verzweifelt auf Arbeitssuche. Hoffnung, bald einen neuen Job zu finden, haben sie derzeit kaum“, beschreibt Mario Strigl, stv. ÖGB Regionalvorsitzender, die schwierige Situation.  „Bei lediglich 60 offenen, sofort verfügbaren Stellen ist mir wirklich schleierhaft, wie man da eine neue Arbeit finden soll“, so Strigl.

Erhöhung des Arbeitslosengeldes

Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth fordert daher ein drittes Konjunkturpaket sowie klare Impulse zur Ankurbelung der regionalen Marktwirtschaft und für den Erhalt von Arbeitsplätzen. Als „rasch umsetzbar und sozial treffsicher“ bezeichnet er die ÖGB-Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate sowie einem erleichterten Zugang zu Sozialleistungen. Zur Finanzierung will er Österreichs Reiche sowie internationale Online-Konzerne zur Kassa bitten.

Altersteilzeit und Langzeitarbeitslose

Für ältere Arbeitslose fordert Wohlgemuth eine spezielle „Corona-Altersteilzeit“ sowie ein Überbrückungsgeld: „Wir wollen ein Überbrückungsgeld in Höhe von 70 Prozent Nettoersatzrate für alle Langzeitarbeitslosen, die fünf oder weniger Jahre vor dem frühestmöglichen Pensionsantritt stehen. Der Gewerkschafter befürwortet zudem die frühere Möglichkeit einer Altersteilzeit: „Statt fünf Jahre vor Pensionsantritt sollte die ‚Corona-Altersteilzeit‘ die Inanspruchnahme schon zehn Jahre vorher ermöglichen.“

Vor Totalabsturz bewahren

Auch für Strigl hat die Absicherung der Betroffenen Vorrang: „Wer seinen Job verliert, muss plötzlich mit rund der Hälfte des zuletzt bezogenen Nettoeinkommens auskommen. Das geht sich in Tirol mit den überdurchschnittlich hohen Lebenserhaltungskosten oft schlichtweg nicht aus. Es geht darum, Menschen vor dem finanziellen und sozialem Totalabsturz zu bewahren.“

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