Zu viele Wohnblöcke
Reutte will beim Wohnbau die "Zügel in die Hand nehmen"

Die Zahl der Wohnbauten ging in Reutte zuletzt stark nach oben. Künftig will man auf die Bremse steigen. | Foto: Reichel
  • Die Zahl der Wohnbauten ging in Reutte zuletzt stark nach oben. Künftig will man auf die Bremse steigen.
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Ein "verträgliches" Bevölkerungswachstum ist für die Gemeinden wichtig. Wenn es zuviel wird, muss man eingreifen. In Reutte ist letzteres der Fall. Jetzt will man Maßnahmen setzen.

REUTTE. Für zwei unterschiedliche Standorte musste der Reuttener Gemeinderat am Donnerstag die Baupläne so abändern, dass eingereichte Wohnbauprojekte errichtet werden können. Keine Einfamilienhäuser oder Doppelhäuser, sondern Wohnblöcke unterschiedlicher Größe.

Rege Bautätigkeit

Einstimmig gingen die Beschlüsse durch, doch den Gemeinderäten ist die rege Bautätigkeit im Bezirkshauptort inzwischen über die Fraktionsgrenzen hinweg zu viel.
Vizebürgermeister Klaus Schimana ärgerte sich, dass die Wohnbaugesellschaften "alles bis auf den letzten Zentimeter ausreizen". So werden etwa am Standort in der Planseestraße, vor den "Spechthäusern", ganze 15 Wohnungen in einen engen Streifen zwischen Straße und Bahntrasse hineingesetzt. Man müsse ein Zeichen setzen: "So nicht mehr!" lautet die Forderung Schimanas, der einen Wohnbaugipfel anregte.
Den hat Bürgermeister Günter Salchner bereits terminisiert. Am 19. Jänner 2022 hat er die Vertreter diverser Wohnbaugesellschaft zum Gespräch gebeten. Auch die Gemeinderatsfraktionen werden dazugeladen.
Bei diesem Wohnbaugipfel möchte Salchner den Bauträgern eine Botschaft mit auf den Weg geben: "Bremst euch ein!"
Der Gemeinderat habe für den Bezirkshauptort vor rund zehn Jahren ein jährliches Bevölkerungswachstum von einem Prozent als "verträglich" festgelegt. Tatsächlich betrug das Wachstum laut Salchner aber 1,7 bis 1,8 Prozent. "Wenn wir so weiter machen, brauchen wir alle fünf bis sechs Jahre neue Gruppenräume in den Kindergärten", wies der Gemeindechef auf eines, von mehreren Problemen hin, die mit einem zu großen Wachstum verbunden sind.
Der Gemeinderat, da stimmte Salchner mit seinem Vize Klaus Schimana überein, müsse "die Zügel in die Hand nehmen."

Es brauche aber mehr, als nur Maßnahmen in Reutte. Beim Wohnbau brauche es eine Vorgangsweise, die auf den gesamten Talkessel abgestimmt ist. Zu unterschiedlich sind derzeit die Vorgehensweisen der Gemeinden. Es könne nicht sein, dass die Belastungen beim Bevölkerungswachstum vorrangig bei der Gemeinde Reutte liegen. "Das hält die Marktgemeinde auf Dauer nicht aus!"

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

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