Arbeitsmarkt im Bezirk Reutte
So wenige Arbeitslose, wie seit 30 Jahren nicht mehr!

Die heimischen Betriebe hatten 2018 viel zu tun. Der Bedarf an Mitarbeitern war entsprechend hoch. | Foto: Archiv/MEV
  • Die heimischen Betriebe hatten 2018 viel zu tun. Der Bedarf an Mitarbeitern war entsprechend hoch.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

Die Arbeitslosenrate im Bezirk Reutte betrug vergangenes Jahr im Durchschnitt vier Prozent. Das war der geringste Wert in ganz Tirol.

AUSSERFERN (rei). 564 Personen waren beim Arbeitsmarktservice in Reutte (AMS) im Jahresdurchschnitt vorgemerkt. Ein deutlicher Rückgang von 15,3 Prozent, bzw. 102 Personen gegenüber dem Jahr 2017. 
Die Zahlen, die AMS-Leiter Klaus Witting vorlegt, sind wirklich erfreulich, zumal vom Rückgang der Arbeitslosigkeit alle Berufsgruppen und beide Geschlechter profitieren konnten.
Mehr noch: "Der jahresdurchschnittliche Vorgemerktenstand ist im Langzeitvergleich von 30 Jahren der niedrigste Wert für den Bezirk Reutte", freut sich Witting.

Ein gutes Jahr

Es waren mehrere Faktoren, die zum guten Jahresergebnis führten. Der Sommertourismus verlief zufriedenstellend. Speziell die Gemeinden entlang des Lech und im Tannheimer Tal meldeten ein Plus bei den Gästen. Auch die Wintersaison "läuft" und das seit Saisonbeginn. 
Viele Gäste bedeutet dann auch wieder viel Personal für die Betreuung - die Arbeitslosenzahlen in der Branche waren nieder.
Im Industriebereich waren es die Planseewerke und Multivac, die dank voller Auftragsbücher ebenfalls viel zusätzliches Personal benötigten. Allein bei Plansee wurden 100 zusätzliche Arbeitskräfte angestellt und die Zahl der neuen Lehrlinge auf 40 erhöht!

Aufträge abgelehnt

Viel zu tun hatten auch die Handwerksbetriebe im Bezirk. "Große Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur bei mehreren Groß- und Mittelbetrieben belebte den Bau- und Baunebensektor enorm", erklärt Witting.
Doch er nennt auch die Kehrseite davon, und das ist der Mangel an Fachkräften. der Bedarf kann nicht oder nur schwer gedeckt werden: "Speziell bei Hochbauunternehmen, Installateuren, Spenglern und Fliesenlegerbetrieben ist der Arbeitskräftemangel stark ausgeprägt und führte bereits dazu, dass Aufträge seitens der Unternehmen abgelehnt werden mussten!"
Darunter, dass es im Moment zu wenig Fachpersonal gibt, leidet auch der Sozial- und Gesundheitsbereich. Witting: "Die Stellenmeldungen zeigen, dass der Bedarf an ausgebildeten Pflegefachkräften bis hin zu Ärzten momentan nicht abgedeckt werden kann."

Banken bauten Personal ab

Während viele Branchen also dringend zusätzliches Personal brauchen, baut ein Sektor weiterhin ab: Die Banken. Allein bei der Raiffeisenbank Reutte gingen laut AMS 2018 20 Arbeitsplätze verloren.
Im Handel wurden im Jahr 2018 wiederum mehr offene Stellen (plus 5,7%) gemeldet als im Vorjahr. Auch die Anzahl der Arbeitsplätze war steigend. Wobei festzustellen ist, dass die Vollzeitarbeitsplätze leider nicht im gleichen Maße stiegen, ist der Handel doch ist stark von Teilzeitkräften geprägt.

Ausblick auf 2019

Eine große Änderung bei der Gesamtsituation erwartet sich der Leiter des AMS Reutte in diesem Jahr nicht. Witting: "Alle arbeitsmarktrelevante Daten zeigen an, dass das Wirtschaftswachstum einerseits und die Reduktion der Arbeitslosigkeit andererseits auch 2019 anhalten werden."

Zur Sache

Insgesamt wurden im Jahresverlauf 3197 neue offene Stellen gemeldet (+49). Anzumerken ist, dass der größte Zuwachs an Stellen im Fremdenverkehr (+84) und bei Metallbetrieben (+30) erfolgte.Ein Rückgang war in den Dienstleistungsberufen, wie Reinigung, Friseure und den Hilfsberufen festzustellen.
Die durchschnittliche Laufzeit aller gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich auf 33 Tage (+3).

Im Jahresdurchschnitt stieg der Stand der unselbständig Berufstätigen im Bezirk Reutte um 295 (+2,2%) auf 13703 Arbeitsplätze. Der Zuwachs an Arbeitsplätzen erfolgte bei Männern mit +136 (7462) und bei Frauen +159 (6240).

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