Schretter & Cie in Vils
Umweltschutz hat hohen Stellenwert

Mit einer Seilbahn wird der Rohstoff vom Steinbruch in Vils direkt ins Werk gebracht. | Foto: Schretter & Cie
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  • Mit einer Seilbahn wird der Rohstoff vom Steinbruch in Vils direkt ins Werk gebracht.
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Das Außerferner Familienunternehmen steckt viel Geld in Modernisierung und Umweltschutz.

VILS (eha). Die Firma Schretter & Cie mit Hauptsitz in Vils im Außerfern (Tirol) ist eines der ältesten Industrieunternehmen im Bezirk und Spezialist in der Mineralstoffindustrie. Georg Schretter legte 1899 den Grundstein für ein bis heute privates und unabhängiges Unternehmen. Seit dem Jahr 2017 verstärkt das deutsche Familienunternehmen Schwenk als Partner das traditionsreiche Unternehmen. Insgesamt hat Schretter & Cie vier Standbeine: Zement, Kalk und Gips sowie eine Reihe von Spezialbaustoffen und Spezialbindemitteln.

Zement hat viele Stärken

Ob für Transportbeton oder Mörtel, ob für Fertigteile oder Betonwaren, ob für den Bau eines Wohnhauses, Brücken, Tunnel, Staumauern für Wasserkraft oder für andere große Infrastrukturprojekte – es ist der Zement, der dem Beton die Festigkeit und Dauerhaftigkeit gibt. Ohne Zement gibt es keinen Beton. Und ohne Beton nicht die Bauwerke, die einen wichtigen Teil unserer Infrastruktur ausmachen. Zement von Schretter & Cie bildet eine hervorragende Grundlage, um erstklassigen Beton zu fertigen.

Umfangreiches Investitionsprogramm

Um auch künftig für alle Herausforderungen gerüstet zu sein, investierte das Unternehmen bereits im Jahr 2020 über 40 Millionen Euro in den Bau einer neuen Zementmahlanlage, und drei 55 Meter hohe Zementsilos.

„Da die Zementindustrie zu den energieintensiven Industrien zählt, wurde bei der Systemwahl auf Energieeffizienz höchstes Augenmerk gerichtet. Die von uns angebotenen Normal- und Spezialzemente können in diesem modernen und leistungsfähigen System sehr wirtschaftlich und energiesparend hergestellt werden“,

erklärt Geschäftsführer Tobias Konzmann. Einen weiteren Beitrag zur Dekarbonisierung des Unternehmens wurde durch das sanierte und leistungsgesteigerte Wasserkraftwerk im Gipswerk Weißenbach am Lech geleistet, welches eine Spitzenleistung von 486 kW erbringt.Mit der Umsetzung der Baumaßnahmen wurde die Engpassleistung um 25 Prozent und das Regelarbeitsvermögen um 62 Prozent angehoben. Bei der Francisspiral-Turbine als auch beim Generator konnte der Wirkungsgrad durch die Erneuerung auf über 90 Prozent angehoben werden. Auch die möglichen Jahresvolllaststunden wurden um 30 Prozent gesteigert.

Projekte in Planung

Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten zum zweiten großen Investitionspaket in Vils beginnen. Dafür ist eine Investition im mittleren zweistelligen Millionenbereich veranschlagt. Neue Klinkersilos und ein neues Labor entstehen. Geplant sind drei neue Silos mit 50 Metern Höhe, die in der Nähe der Zementsilos gebaut werden sollen und sich bestens ins Werk einfügen werden.

„Damit stärken wir den Standort nachhaltig und senken zugleich die Staub- und Lärmimissionen auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft deutlich“,

verdeutlicht Konzmann.

Top-Thema Dekarbonisierung

Von besonderer Bedeutung ist - in Zeiten wie diesen - der Klimafaktor. Österreich und die EU haben sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Daher ist die Dekarbonisierung eines der wichtigsten Themen der Zukunft. Die Firma Schretter & Cie fühlt sich verpflichtet, ein Teil der Lösung zu sein, und nicht das Problem. Derzeit fallen bei der Zementproduktion rund zwei Drittel rohstoffbedingte (geogene) Emissionen an. Das restliche
Drittel sind die brennstoffbedingten Emissionen. Hier hat die Firma Schretter & Cie durch Verwendung von alternativen Brennstoffen mit Biomasseanteil die fossilen CO2-Emissionen senken können. Aktuell sind auch schon verschiedene Technologien in Erprobung, das CO2 direkt an der Quelle aufzufangen und daraus Biofuels herzustellen. Dazu gibt es aber noch keine gesetzliche Grundlage, und auch keine Förderungen. Angedacht wäre daher das klimaschädliche CO2 aus dem Ofenabgas zu filtern und in unterirdische Lagerstätten mit gas­undurchlässigen Gesteinsformationen zu verbringen. In Norwegen gibt es schon bestehende Anlagen, die als sicher gelten. Für Schretter & Cie stellt aber der Transport bis zum nächsten Hafen ein Problem dar, und solange es noch keine leistungsfähige und wirtschaftliche Infrastruktur zu CO2-Lagerstätten gibt, bleibt dieses Verfahren vorerst noch eine Zukunftsvision.

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Mit einer Seilbahn wird der Rohstoff vom Steinbruch in Vils direkt ins Werk gebracht. | Foto: Schretter & Cie
Das Werksgelände am Standort Vils. | Foto: Schretter & Cie
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