Hoher Blutdruck hat schwere Folgen

BREITENWANG (lr). Eine wahre Volkskrankheit war am vergangenen Dienstag Thema des Mini-Med-Vortrages in Breitenwang – der hohe Blutdruck. Etwa jeder zweite der über 50-Jährigen leidet permanent unter idiopathischer Hypertonie. Und die Zahl wächst. In den nächsten Jahren vermuten Mediziner sogar einen Anstieg der Betroffenen.

Universitätsprofessor Dr. Gerd Mayer, Direktor des Department für Innere Medizin der Universität Innsbruck, erklärte anschaulich wo das Problem seinen Ursprung hat. Risikofaktoren sind vor allem Übergewicht, Bewegungsmangel, kochsalzreiche Ernährung, hoher Alkoholkonsum und Diabetes. Nur bei etwa 10% der Betroffenen ist eine Erkrankung, z.B. der Nieren, ursächlich. Dem entsprechend kann eine Änderung des Lebensstils das Risiko deutlich senken.
Vom hohen Blutdruck selbst merkt der Patient vorerst nichts, in Folge können jedoch Gefäße und Organe geschädigt werden. Dies kann letztlich zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Nierenstörungen und Herzschwäche führen.

Ob der Blutdruck wirklich zu hoch ist kann eine einzelne Messung nicht aussagen. Die Schwankungsbreite ist bei jedem Menschen zu hoch, daher muss der aus mehreren Messungen, z.B. über eine 24-Stunden-Messung, errechnete Mittelwert herangezogen werden. Durchschnittlich spricht man ab einem Wert von 140/90 von hohem Blutdruck.

Ausführlich erklärte Dr. Mayer die richtige Technik um selbst korrekt zu messen. So muss das Gerät auf Herzhöhe gehalten werden, die Manschette passend sein und der Patient sollte sitzen. Beim Arzt wird zwar korrekt gemessen, jedoch kann hier aufgrund der Aufregung häufig das Ergebnis deutlich erhöht sein. Man spricht daher vom sogenannten „Weißkittelblutdruck“.

Ist der Druck zu hoch, sollten als erstes die Risikofaktoren vermindert werden, indem man sich auf einen gesunden Lebensstil umstellt. Sollte das nicht ausreichen wird medikamentös gegengesteuert. Meist muss dazu erst die richtigen Medikamente zusammengestellt werden und der Patient einiges ausprobieren, bis die ideale Behandlung gefunden ist.
Derzeit befinden sich einige operative Methoden im Test, wie z.B. magnetische Implantate, die jedoch erst in einiger Zeit im alltäglichen medizinischen Betrieb angewendet werden können.

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