Gedanken

Impulse zu den Osterfeiertagen 2020

Diese Gedanken hat Berta Burghuber, regionale Koordinatorin der Caritas OÖ im Bezirk Ried, verfasst.

Alles ist geschlossen. „Wellnesstempel“, „Einkaufstempel“, „Unterhaltungstempel“ – nur die Kirchen sind geöffnet. Und eigentlich mag ich das gerne, mich hin und wieder ein paar Minuten in Ruhe in eine Kirche zu setzen. Vor einigen Tagen saß ich nun in so einer wunderschönen Kirche, aber diesmal war es eigenartig. Ganz allein. Still war es. Kalt war es. Als ich nach einiger Zeit wieder ins Freie trat, in den Sonnenschein, ins Warme, das Zwitschern der Vögel hörte überkam mich das Gefühl: „Heute ist schon ein kleiner Teil von Ostern“.

Ich erinnerte mich im selben Moment auch an eine Bergwanderung, die mich nach einer schweren Krankheit doch wieder bis zu einem Gipfel geführt hatte – und es war das gleiche Gefühl. Gibt es so etwas wie „kleine Auferstehungen“ des Lebens? Ja, ich glaube, das ist uns geschenkt! In jedem Leben, in jedem Lebensalter bedrückt uns immer wieder einmal das Gefühl tiefsten Dunkels. Eine schwere Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes, Liebeskummer, aber auch schon wenn der beste Freund aus dem Kindergarten wegzieht. Ganz zu schweigen vom Tod eines lieben Menschen.
Gott sei Dank kommt oft wieder – wenn auch schrittweise – das Gefühl von Lebendigkeit, von „Auferstehung“ aus dieser Bedrückung. Ganz besonders dann, wenn wir spüren, dass jemand an unserer Seite ist, so wie bei den Jüngern, die nach Emmaus gingen. Manchmal fällt es halt schwer zu erkennen, dass man nicht alleine ist. Gerade heuer, in diesen besonderen Ostertagen, erfahren aber viele Menschen wieder Bedeutung füreinander.

Rollen wir die Steine von unseren Herzen und schauen mit Solidarität und Bedacht auf die Menschen, mit denen wir auf dem Weg sind – Ostern ist das Fest des Lebens und der Liebe. Ich wünsche Ihnen, dass Sie nach dunklen Momenten im Leben wieder zum Licht finden, dass es Ostern wird, dass das Leben zurückkehrt.