Apothekerin berät
Fieberbläschen: Wie sie behandelt und vermieden werden

Fieberbläschen können zum Beispiel durch Schmierinfektion übertragen werden. | Foto: PantherMedia/AY_PHOTO
2Bilder
  • Fieberbläschen können zum Beispiel durch Schmierinfektion übertragen werden.
  • Foto: PantherMedia/AY_PHOTO
  • hochgeladen von Agnes Nöhammer

Was ist bei Fieberbläschen beziehungsweise Lippenherpes zu tun? Die Apothekerin Barbara Altmann, weiß, was dagegen hilft.

RIED. "Fieberbläschen treten üblicherweise als Symptom einer Infektion mit dem Herpes- simplex-Virus Typ 1 auf. Ein Großteil der Bevölkerung infiziert sich bereits in frühen Kindertagen über Tröpfchen- oder Schmierinfektion", erklärt Barbara Altmann von der Neuen Stadtapotheke in Ried. Nach dieser Erstinfektion überdauert das Virus dann lebenslang in den Ganglien des Nervensystems. Von dort aus kann es durch eine Schwächung des Immunsystems, körperliche Anstrengung und Stress oder aufgrund hormoneller Schwankungen reaktiviert werden und in Form nässender und schmerzhafter Bläschen in Erscheinung treten.

"Klassischerweise entstehen sie im Bereich der Lippen, in oder rund um den Mund, im Bereich des Naseneingangs. Aber auch das Auge, speziell die Hornhaut, kann betroffen sein, was durchaus mit Komplikationen verbunden sein kann",

weiß die Apothekerin.

Was hilft dagegen?

"Dem Sichtbarwerden des Lippenherpes geht ein leichtes Spannungsgefühl, Brennen oder Jucken voraus. Im weiteren Verlauf entstehen auf der geröteten, geschwollenen Haut mit hoch-infektiöser Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die nach dem Platzen im Verlauf von einer Woche gelblich verkrusten und schließlich abheilen", erläutert Altmann. Spürt man bereits erste Anzeichen, wird empfohlen, Zubereitungen mit virostatischen Komponenten wie Aciclovir oder Penciclovir anzuwenden. Daneben gibt es zur Behandlung noch weitere topische Präparate mit Docosanol oder Melissenblätterextrakte, die das Eindringen der Herpes-Viren in die Zelle verhindern sollen.

"Bei Gelen oder Cremen mit Zinksulfat steht neben der virostatischen Wirkung der Zinkionen vor allem der adstringierende Effekt und damit die abheilende Wirkung im Vordergrund, eine Kombination mit Heparin kann außerdem den Wirkungseintritt verkürzen",

so die Expertin. Zudem gibt es noch die Möglichkeit der lokalen Hitzebehandlung mittels thermischen lippenstiftähnlichen Medizinprodukten, bei rechtzeitiger Anwendung können die schmerzhaften Bläschen vermieden werden.

Keine Zahnpasta verwenden

Vorsicht ist bei "Geheimtipps" wie Zahnpasta oder hochprozentigem Alkohol geboten: "Der stark austrocknende Effekt hemmt die Verkrustungsphase der Bläschen und die Wundheilung wird dadurch verzögert", erläutert Altmann.

"Hilfreich für eine narbenfreie Abheilung ist der Einsatz von Hydrokolloid- Abdeckungen, sog. Herpes-Patches, die nicht nur das dafür notwendige idealfeuchte Wundmilieu gewährleisten, sondern auch eine Gefahr der Verschleppung der Viren verhindern"

, so die Apothekerin. Auch bei ätherischen Ölen wie zum Beispiel Teebaumöl ist aufzupassen – vor allem in unverdünnter Form besteht die Gefahr von zusätzlichen Hautirritationen. Um andere vor einer Ansteckung zu schützen ist darauf zu achten, die Fieberbläschen nicht aufzustechen oder aufzukratzen, auf die Händehygiene zu achten und getrennte Handtücher, Gläser et cetera zu verwenden. Außerdem hilft gegen eine Ausbreitung, wenn man beim Auftragen der topischen Zubereitungen Wattestäbchen verwendet, Augenkontakt vermeidet, die Kontaktlinsen gegen eine Brille tauscht und Herpes-Patches benützt.

Wann ist der Gang zum Arzt angebracht?

"Bei bestimmten Patientengruppen wie Säuglingen beziehungsweise Kleinkindern, Schwangeren oder Stillenden und Immunsupprimierten ist bei der Manifestation von Lippenherpes stets eine ärztliche Konsultation indiziert", betont Altmann. Auch eine Ausbreitung der Fieberbläschen in andere Bereiche, abseits der Lippe, wie beispielsweise in den Augen-oder Nasenbereich gilt als Grenze der Selbstmedikation, ebenso bei Begleiterscheinungen wie hohem Fieber oder Krankheitsgefühl.

Fieberbläschen können zum Beispiel durch Schmierinfektion übertragen werden. | Foto: PantherMedia/AY_PHOTO
Barbara Altmann von der Neuen Stadtapotheke in Ried, weiß, was bei Fieberbläschen zu tun ist. | Foto: Karina Maier
Anzeige
Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
3

Das Arbeitsmarktservice (AMS) vermittelt
Damit Arbeitskraft und Unternehmen zusammenpassen

Jene zusammenzubringen, die bestens zusammenpassen, nennt man ein gelungenes „Matching“. Ob dies nun Lebenspartner/Partnerinnen sind oder – davon ist hier die Rede – Arbeitskraft und Unternehmen. Die Vermittlerrolle nimmt dabei das Arbeitsmarktservice (AMS) ein. Wie gelingt dieses Matching möglichst optimal?Es gelingt dann, wenn die Beteiligten möglichst präzise wissen und sagen können, was und wen sie brauchen. Für mich als Jobsuchenden heißt das, mir die Stellenausschreibung genau anzusehen,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Ried auf MeinBezirk.at/Ried

Neuigkeiten aus Ried als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Ried auf Facebook: MeinBezirk.at/Ried - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Ried und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.