Ukraine-Krieg
„Keine Medien vor dem Schlafengehen“

- Der schlimme Ukraine-Krieg löst auch im Rest von Europa Angst aus.
- hochgeladen von Mario Friedl
"Wir brauchen Pausen", das sagt Magister Sabine Bahn (38), Klinische- und Gesundheitspsychologin aus Mehrnbach, über den Umgang mit der aktuellen Nachrichtenflut aufgrund des Ukraine-Kriegs.
MEHRNBACH. Live-Ticker auf allen Webseiten, ständige Infos von diversen Apps und die normalen Nachrichten im Fernsehen oder Radio! Zurzeit ist der schlimme und katastrophale Ukraine-Krieg allgegenwärtig in unseren Köpfen. Die Bilder, vor allem von den Kindern, versetzen viele in eine gewisse Schockstarre – es werden Ängste frei und man fühlt sich machtlos. Aber wie mit dieser Nachrichtenflut umgehen? „Ich habe meine Twitter-App gelöscht und schaue nur noch gezielt und wenig Nachrichten im Fernsehen. Ich brauche meine Auszeiten, da ich kurz vor einer Prüfung stehe und mein Kopf mit Lernstoff voll ist“, sagt Sabine H. aus Aspach. Ähnlich sieht es Daniela Brunner (38) aus Ort im Innkreis. „Ich informiere mich täglich im Newsticker über den Stand der Dinge in der Ukraine. Die TV-Liveberichte stimmen mich meist sehr traurig. Diese versuche ich nur in kleineren Dosen aufzunehmen.“
Digitale Auszeiten
Die aktuelle Nachrichtenflut könnte ein großes Problem werden, das stelle sie immer wieder bei ihren Patienten fest, sagt Magister Sabine Bahn (38), Klinische- und Gesundheitspsychologin aus Mehrnbach. „Ständig negative Nachrichten zu hören, das „macht etwas" mit uns - das Gehirn und unser ganzer Körper geraten in einen dauerhaften Stresszustand, dies kann auch starke Gefühle wie Angst in uns auslösen. Stresshormone werden ausgeschüttet. Ich empfehle mehrmals am Tag bewusste digitale Auszeiten einzuplanen und vor dem Schlafengehen keine Medien mehr zu konsumieren“, sagt Bahn und fügt hinzu: „Auch bei den Mahlzeiten sollte man absichtlich auf eine Dauerberieselung durch Smartphone, Fernseher und Radio verzichten, um achtsam mit sich selbst umzugehen. Ein bewusster Umgang mit Medien ist auf jeden Fall wichtig für unsere psychische Gesundheit.“
"Berichterstattung nimmt überhand"
Verärgert zeigt sich Gerhard Offenhuber. Der Rieder zeigt zwar absolutes Verständnis dafür, dass man den Menschen hilft und ist auch sehr bestürzt. Allerdings nimmt die Berichterstattung laut dem 72-Jährigen überhand. „Ich habe mittlerweile langsam absolut kein Verständnis mehr, dass sogar Unterhaltungssendungen im Hauptabendprogramm ausfallen, obwohl praktisch fast den ganzen Tag Sondersendungen gebracht werden.“


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