Bald keine Ärzte mehr am Land?

Der Ärztemangel ist im ländlichen Bereich am meisten zu Spüren. | Foto: Marco2811/Fotolia
  • Der Ärztemangel ist im ländlichen Bereich am meisten zu Spüren.
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RIED. (schi) „Die Versorgungssituation mit Ärzten ist speziell im ländlichen Bereich kritisch“, sagt Bezirksärztevertreter Silvester Hutgrabner. „Die Fahrzeiten der Patienten werden immer länger. Wir brauchen mehr Allgemeinmediziner.“Laut Hutgrabner werden im Bezirk Ried in den nächsten drei bis vier Jahren mindestens drei Ärzte in Pension gehen – darunter auch er selbst. Die betroffenen Gemeinden: Mettmach, Reichersberg und Eberschwang. Aus derzeitiger Sicht könnten die freiwerdenden Stellen nur schwer nachbesetzt werden, da der Nachwuchs fehle.
St. Georgen bei Obernberg und Senftenbach haben keinen eigenen Arzt in der Gemeinde. Sie werden von den Allgemeinmedizinern in der Umgebung mitversorgt. „Die Senftenbacher teilen sich auf die Gemeinden St. Martin im Innkreis, Weilbach und Utzenaich auf. Bis jetzt klappt das noch gut“, sagt Johann Leherbauer, Bürgermeister der Gemeinde Senftenbach. Laut Aussage von Gerhard Wipplinger, Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen bei Obernberg, seien die Einwohner derzeit auch noch ausreichend versorgt.
Der Weilbacher Bürgermeister, Ludwig Huber, weiß: „Unsere Ärztin hat eine zweite Praxis in Gurten. Sie ist noch für mindestens fünf Jahre für ihre Patienten da. Ich hoffe sogar noch länger.“

Zentren als Lösung?

Zurzeit funktioniert die Versorgung mit Allgemeinmedizinern im Bezirk noch gut. Aber wenn nun mehrere Gemeinden keine Ärzte mehr haben, muss eine Lösung gefunden werden. Viele sehen diese in einem Gesundheitszentrum (GHZ). Zwei dieser Zentren gibt es bereits in Enns und Haslach. Dort werden sie sehr gut angenommen. Im GHZ Enns arbeiten sechs Ärzte Hand in Hand unter einem Dach. Die Mediziner können sich voll und ganz auf die Versorgung ihrer Patienten konzentrieren. „So ein GHZ wäre auch eine gute Lösung für Ried. So könnte dem Ärztemangel entgegengewirkt werden“, sagt Hutgrabner. Er betreibt zusammen mit seinem Sohn und einem anderen Arzt eine Gruppenpraxis in Eberschwang und St. Marienkirchen. Laut dem Bezirksärztevertreter wären Zentren mit Allgemeinmedizinern am besten. Man könne aber auch Fachärzte anstellen. Dazu kommt, dass in einem GHZ nicht nur Ärzte angestellt werden können, sondern unter anderem auch Physiotherapeuten und Logopäden. „Es ist dringend nötig, dass sich in der Gesundheitspolitik was tut, um die Idee eines Gesundheitszentrums im Bezirk umzusetzen. Ich für meinen Teil führe dazu schon Gespräche“, erklärt Hutgrabner. „Ein Gesundheitszentrum im Bezirk Ried ist mit Sicherheit eine riesige Erleichterung für die Patienten, aber auch für die Ärzte.“

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