Claus Pargfrieder, Geschäftsführer von Arev Immobilien
"Die Preise werden weiterhin steigen!"
Corona hat die Baukosten in die Höhe getrieben. Die CO2 Steuer könnte zu einer weiteren Verteuerung führen.
RIED. Corona hat in der Baubranche tiefe Spuren hinterlassen. Waren vor der Pandemie die stetig steigenden Grundpreise in aller Munde, so sind es derzeit die Baukosten, die explodieren. "In der Baubranche geht es seit Corona drunter und drüber. Auf Baumaterialien, bei denen die Lieferzeit vor der Pandemie nur wenige Tage betrug, muss man derzeit wochenlang warten. Früher haben wir Ziegel in zwei Tagen auf der Baustelle gehabt. Jetzt dauert es fünf bis sechs Wochen", so Claus Pargfrieder, Geschäftsführer von AREV Immobilien in Ried. Den Lieferengpässen steht ein wahrer Bauboom gegenüber, wie Pargfrieder weiß: "Firmen, die jetzt bauen, erhalten vom Austria Wirtschaftsservice eine Förderung in Höhe von sieben Prozent. Dadurch haben viele Unternehmen ein Bauprojekt gestartet. Diese Förderung war sicherlich gut gemeint und hat auch die Wirtschaft enorm angekurbelt, allerdings mit dem bitteren Beigeschmack, dass nun Rohstoffe viel teurer wurden", so Pargfrieder.
Steigen die Preise weiter?
Konkret haben sich die Baukosten laut Pargfrieder um 14 Prozent erhöht _ Tendenz steigend. Ursachen sind teilweise tatsächliche Lieferengpässe, teilweise aber auch künstliche Verknappungen durch die Industrie. "Die Baukostenerhöhung geht leider auch an uns Bauträgern nicht spurlos vorbei, sodass wird gezwungen sind, die Preise für Wohnungen zu erhöhen – bei gleicher Marge. Die Gute Nachricht ist, dass Wohnungen nach wie vor eine sichere Geldanlage sind!"
"In der Baubranche geht es seit Corona drunter und drüber!"
Claus Pargfrieder, Geschäftsführer von AREV Immobilien
"Kaufen Sie jetzt noch"
Trotz der enormen Preiserhöhung rät der Immobilienexperte: "Wenn es Ihnen möglich ist, kaufen oder bauen Sie jetzt noch, denn besser wird es nicht mehr werden. Es ist zwar vielleicht etwas Kaffeesudleserei dabei, aber alle Anzeichen gehen in die Richtung, dass die Preise hoch bleiben und durch die kommende CO2-Besteuerung noch einmal steigen werden", so Pargfrieder. Ab 1. Juli 2022 wird ja in Österreich eine zusätzliche Steuer auf CO2-Ausstoß fällig. Pargfrieder befürchtet, dass die von Unternehmen zu zahlenden Beträge möglicherweise indirekt an die Kunden weitergegeben werden, zum Beispiel in Form noch höherer Rohstoffpreise.
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