Landesrat Stefan Kaineder in Ried
"Es braucht eine Ära der intelligenten Raumordnung!"
Umwelt-und Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Stefan Oitzl, Klimaexperte vom Land OÖ, präsentierten am 21. August 2023 die „Regionalklimaanalyse“ des Landes Oberösterreich für Ried. Diese soll künftig unter anderem als Grundlage für die Raumplanung dienen, damit zum Beispiel Kaltluftströme nicht mehr verbaut werden.
BEZIRK RIED. Zusätzlich zur Klimaanalyse, welche die Stadt Ried vor einiger Zeit in Auftrag gegeben hat und deren Ergebnisse bereits mehrfach präsentiert wurden, hat nun auch das Land OÖ eine Klimaanalyse rechnen lassen - von GeoSphere Austria (ehemals ZAMG), für ganz Oberösterreich. „Damit die künftige Raumplanung unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen der Klimakrise passieren kann, brauchen wir die entsprechenden Datengrundlagen", so Kaineder. Mit der Regionalklimaanaylse seien diese Daten nun für jede Gemeinde verfügbar.
"Müssen viele Bäume pflanzen"
Die "Überwärmungskarte" der Analyse zeigt auf, dass die Temperaturen in Wäldern geringer sind als dort, wo kaum Bäume existieren, was vor allem auf Städte zutrifft. Daher müssen wir laut Kaineder bereits seit vorgestern viele, viele Bäume pflanzen. „Die effizientesten und günstigsten Klimaanlagen sind mächtige, über Jahrzehnte gewachsene Bäume. Damit wir in hundert Jahren unsere Städte damit kühlen können, müssen wir uns jetzt Gedanken machen, wo wir diese kühlenden Riesen brauchen werden", so Kaineder.
Kaltluftströme nicht verbauen
Eine andere Karte der Analyse zeigt die Frischluft- und Kaltluftströme. Das Ergebnis: "In Ried im Innkreis, das sich in einer Bodensenke des Innviertler Hügellands befindet, kann ausreichend frische Luft, am unmittelbarsten aus dem Norden und Osten, strömen." Wichtig sei es, "dass die Kaltluftentstehungsgebiete und Frischluftströme rundum von Ried erhalten bleiben, damit auch zukünftig Kalt-/Frischluft in die Stadt gelangt. Dazu wäre es auch sinnvoll, die erste Objektfront am Stadtrand möglichst durchlässig zu gestalten." Laut Klimaexperte Stefan Oitzl sollten "besonders geruchsintensive Industrieanlagen und Viehhaltebetriebe künftig nicht unbedingt in diesen Kaltluftströmen errichtet werden!" Kaineder ergänzt: "Es braucht jetzt eine Ära der intelligenten Raumordnung. Dafür sollen die Bürgermeister und Amtsleiter diese Regionalklimaanalyse als Grundlage nutzen. Keine Gemeinde kann künftig noch sagen, dass man ja nicht weiß, wo die Kaltluft herkommt ", so Kaineder.
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