"Kann die Panikmache nicht verstehen"
Forderung nach zweiten Kassenarzt in Aurolzmünster stößt auch auf Unverständnis.
AUROLZMÜNSTER (lenz). Mit einer Unterschriftenaktion und einem offenen Brief an Gesundheitsminister Alois Stöger, die Gebietskrankenkasse und die Ärztekammer fordern die Gemeinden Aurolzmünster und Eitzing einen zweiten Kassenarzt für Aurolzmünster. Nach der Pensionierung von Peter Winkler befürchten manche Gemeindebürger und Politiker eine Verschlechterung der ärztlichen Versorgung – die BezirksRundschau berichtete: http://www.meinbezirk.at/aurolzmuenster/chronik/zwei-kassenaerzte-luxus-oder-notwendigkeit-d547330.html
Johann Semm, seit mehr als 20 Jahren Kassenarzt in der Gemeinde, kann die Aufregung nicht verstehen. Er teilt die Begründung der Gebietskrankenkasse, wonach der Bedarf für einen zweiten Vertragsarzt nicht gegeben sei: "Für die ärztliche Versorgung von Aurolzmünster und Eitzing stehen auch die umliegenden Ärzte zur Verfügung. Schon bisher fuhren viele nach Ried, Utzenaich oder Mehrnbach, weil sie dort arbeiten oder schon lange mit ihrem Arzt zufrieden sind." Auch die Panikmache um den Wegfall der Hausapotheke von Winkler – einem Nachfolger würde diese nicht mehr genehmigt – kann er nicht verstehen. Auch ohne Hausapotheke biete er seinen Patienten alle Medikamente, die Lieferung erfolgt über zwei Rieder Apotheken. "Dass man jetzt für jedes Medikament nach Ried pendeln müsse, entspricht nicht der Wahrheit", erklärt der Allgemeinmediziner. "Jene, die nicht weiter fahren wollen als bisher, können gerne in meine Ordination kommen – diese ist nur 200 Meter von der geschlossenen Praxis von Herrn Winkler entfernt."
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