Kerstin Hofstätter und Streetwork Ried: Ein "Duo", das einfach passt
Am Montag, den 8. Oktober feierte Streetwork Ried seinen bereits 15. Geburtstag. Kerstin Hofstätter ist ein Kind der ersten Stunde und noch immer Tag für Tag mit Herzblut bei der Sache.
RIED. "Streetwork ist Beziehungsarbeit. Jeden Tag sind mein neuer Kollege Richard Stütz und ich mit neuen Situationen konfrontiert", beschreibt Kerstin Hofstätter ihr Arbeitsumfeld. Im Schnitt begleitet Streetwork Ried die Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 25 Jahre mehrere Jahre. Gesehen und erlebt hat Hofstätter in den letzten 15 Jahren genug. Immer wieder gab es Zeiten, in denen Hofstätter alleine für den gesamten Bezirk zuständig war.
Plätze im öffentlichen Raum werden weniger
Derzeit betreuen Hofstätter und Stütz rund 60 Einzelfälle, zu 250 Jugendlichen gibt es sporadischen, losen Kontakt. Immer problematischer werde es, die Jugendlichen wirklich im öffentlichen Raum anzutreffen. Hofstätter: "Früher gab es im Bezirk viel mehr fixe Plätze, wo sich die jungen Menschen getroffen haben. Durch Anzeigen, Anfeindungen, Verbote und Verweise verlagere sich der Platz der jungen Generation immer mehr in die eigenen vier Wände und in die virtuelle Welt." Auch im Streetwork Büro in der Linzer Gasse sind die Jugendlichen oft anzutreffen.
Hofstätter: Jugend das Gefühl geben, gebraucht zu werden"
Auf die Frage, welches Angebot in Ried für die Jugend fehlt, antwortet Hofstätter: "Wir brauchen Angebote für heranwachsende Kinder im Alter von 8-12 Jahren, um diesen die so wichtige Aufmerksamkeit zu schenken." Weiters müsse man den jungen Menschen, vor allem in der Berufswelt, das Gefühl geben, gebraucht zu werden. Auch Krisenschlafplätze und Startwohnungen ohne Kaution werden für junge Menschen im Bezirk Ried dringend benötigt."
Motivation wie am ersten Tag
"Bewegende, stürmische, spannende, herausfordernde, vertrauensvolle aber auch traurige und nachdenkliche Momente mit den jungen Menschen er- und durchleben zu dürfen ist eine sehr herausfordernde Tätigkeit, aber auch eine unendlich bereichernde für mich. Das fasziniert und motiviert mich tagtäglich aufs Neue", brennt das Feuer noch immer in Hofstätter.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.