Kompetenz für das Leben
Neu: Integrationsbüro-Workshop für soziale und interkulturelle Kompetenz jetzt auch für Volksschulen.
BEZIRK (kat). "Mit anderen Kulturen wird man immer konfrontiert – sei es in der Schule, in der Arbeit oder im Alltag. Soziale und interkulturelle Kompetenz braucht man sein ganzes Leben", so Stefan Schwabeneder vom Integrationsbüro der Volkshilfe Ried. Und genau diese Kompetenz soll durch die angebotenen Workshops "Jugend im Dialog" gefordert und gefördert werden.
Ein Ziel ist, das Miteinander zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu verbessern. Vergangenes Jahr hielt das Integrationsbüro Ried bereits viele Workshops, vorwiegend an Schulen, ab. "Wir waren in Hauptschulen, einer Polytechnischen Schule, am Gymnasium, in der Produktionsschule, in der Work.Box oder auch in der Rifa zu Gast. Der Workshop ist ein Sensibilisierungsangebot, das für Jugendliche entwickelt wurde, aber auch für Erwachsene gilt", informiert Schwabeneder. Bereits im Vorfeld findet ein Gespräch mit den Pädagogen über deren Vorstellungen statt. Jeder Workshop wird individuell auf die jeweiligen Teilnehmer zugeschnitten. Da bei den jungen Menschen oft falsches oder gar kein Wissen zur Migration und Integration vorliegt, werden bei den Workshops auch allgemeine Informationen zu diesem Thema gegeben, beispielsweise wann die ersten Migranten nach Österreich gekommen sind und wie schwer es ist, überhaupt nach Österreich kommen zu können. Ein weiterer Block des Workshops beschäftigt sich mit Vorurteilen gegenüber Menschen aus anderen Kulturen. So werden zum Beispiel kurze Filme gezeigt, die gewisse Bilder im Kopf entstehen lassen, die aber auch "Aha-Erlebnisse" beinhalten, mit denen man nicht rechnet. Auch die Globalisierung und das damit zusammenhängende Thema Flucht ist ein Bestandteil des Kurses.
"Uns ist wichtig, nicht zu theoretisch zu sein, sondern die Jugendlichen einzubeziehen. Durch Übungen können sie in andere Rollen schlüpfen und zum Beispiel selbst erleben, wie es ist, einmal nicht dazuzugehören oder die Sprache nicht zu beherrschen", so der Integrationsbüro-Mitarbeiter. Der Pädagoge ist während der gesamten Veranstaltung dabei, so können Themen, die den Schülern nahe gehen, wie das Thema Flucht, noch nachbearbeitet werden.
Seit Neuestem wird das Projekt für soziale und interkulturelle Kompetenz auch für die vierte Klasse Volksschule angeboten. Dort wird der Workshop spielerisch durch Lieder, Zeichnen oder Bewegung aufbereitet. Themen sind Gefühle, die Selbst- und Fremdwahrnehmung oder auch gewaltfreie Kommunikation. "Die vierte Klasse stellt einen Einschnitt im Leben eines Kindes dar. Es kommt auf eine neue Schule und lernt neue Menschen kennen. Dafür sind soziale und interkulturelle Kompetenzen sehr wichtig", so Schwabeneder. Für ihn ist vor allem eines von Bedeutung: "Wir wollen die Teilnehmer zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen und Prozesse in Gang setzen. Wir versuchen, ihnen das nötige Rüstzeug für den weiteren Schulweg, die Arbeit und den Alltag mitzugeben. Wir sind keine Konfliktvermittler, sondern im präventiven Bereich tätig", so Schwabeneder, der für Interessierte unter der Telefonnummer 0676/87347093 zur Verfügung steht. Die Kosten betragen 20 Euro pro Einheit. Die aufwändige Vorbereitungsarbeit muss nicht bezahlt werden. "Wir haben von Round Table Ried eine großzügige Spende von 5000 Euro erhalten. Damit ist auch diese Arbeit im Vorfeld abgedeckt", so Schwabeneder.
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