Stadtentwicklungsprozess wird sichtbar
Leinwand und Raum für die Ideen und Anregung der Rieder Bürger

Florian Sturm (Loop3), Regina Barth (Bauamt Ried), Sarah Untner (raumsinn) und Bürgermeister Bernhard Zwielehner. | Foto: BRS
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  • Florian Sturm (Loop3), Regina Barth (Bauamt Ried), Sarah Untner (raumsinn) und Bürgermeister Bernhard Zwielehner.
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Im Agenda-Prozess "Zukunft Ried" lädt die Stadtgemeinde zu einer Zwischenschau. Über zahlreiche bisher gesammelte Ideen und Anregungen von Rieder Bürgern kann man sich noch bis 31. Jänner 2023 immer Montag und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr sowie Dienstag und Mittwoch von 9 bis 13 Uhr im Stadtentwicklungsforum am Roßmarkt 33 informieren.

RIED. Im Rahmen des Prozesses "Zukunft Ried" haben viele Rieder bereits ihre Ideen in verschiedenen Formaten eingebracht. Gestartet wurde im September mit einem Bürger:Innenrat, welcher sich aus zufällig aus dem Melderegister ausgewählten Personen zusammensetzte. Ende September widmete man sich den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und schaute, was davon in Ried schon ganz gut umgesetzt wird und was nicht. "Anschließend folgten die "Rieder Zukunftstage". 250 Rieder kamen und brachten ihre Ideen ein. Die Ergebnisse werden nun bis Ende Jänner hier im Stadtentwicklungsforum präsentiert. Weiter geht es dann mit sieben Stadtteilgesprächen, welche Ende Jänner und Anfang Februar an zwei Wochenenden stattfinden werden. Dabei wollen wir herausfinden, was die Menschen in ihrem Stadtteil beschäftigt. Auch diese Ergebnisse werden anschließend öffentlich präsentiert", fasste Sarah Untner von raumsinn, einem Büro für partizipative Regional- und Quartiersentwicklung in Salzburg, zusammen. Gemeinsam mit Florian Sturm von Loop 3, einem Büro für Organisationsentwicklung und Prozessbegleitung in Vöcklabruck, ist sie für den Agenda-Prozess in Ried zuständig. Nachsatz: "Am Ende diese Prozesses erstellen wir aus den erhaltenen informationen ein Zukunftsprofil für die Politik und die Verwaltung. Neben diesem Leitfaden sollen auch konkrete Projekte entstehen, die von den Bürgern forciert werden." 

Ambitionierter Prozess

"Unser Zugang, Menschen auf unterschiedlichste Art einzubinden, ist ein ambitionierter Prozess, der aber in Ried gut angenommen wird.", so Florian Sturm. Den bisherigen Rückmeldungen zufolge wünschen sich die Bürger mehr Kleinstadtflaire, Grünflächen und Naherholungsgebiete, leistbaren Wohnraum, eine Nutzung von Leerstand statt Neubau, ein attraktiveres Gastoangebot, Verkerhsberuhigung in der Stadt sowie mehr interkulturellen Austausch. Jugendliche hätten gerne mehr Begegnungsmöglichkeiten.  

"Wir wollen der Stadtgemeinde kein Wunschkonzert übergeben. Unser Ziel ist es vielmehr, die Menschen vor Ort zu mobilisieren, um Maßnahmen zu setzen, die ihr Lebensumfeld verbessern"
Florian Sturm

Weitere Erhebungen laufen

Dieser Agenda-Prozess ist aber nicht die einzige Erhebung, die derzeit in Ried läuft. "Nach der Mobilitätsanalyse sind 2023 auch das digitale Verkehrsmodell sowie die Stadtklimaanlaye fertig. Eine Rohversion davon haben wir bereits bekommen. Durch diese Analyse erhalten wir wichtige Informationen über Feinstaub- und Stickstoffbelastung  sowie die Hitzeentwicklung in den einzelnen Straßenzügen", erklärt Bürgermeister Bernhard Zwielehner. Was noch folgt ist eine Sozialraumanalyse, also eine statistische Auswertung soziodemographischer  Merkmale wie zum Beispiel Altersverteilung, Geschlechterverteilung, Haushaltsgrößen, Wegzug oder Zuzug  in den einzelnen Stadtteilen. All diese Daten sollen gemeinsam mit dem Bürgerbeteiligungsprozess Basis für die Gestaltung der Zukunft der Stadt Ried sein. "Anders als bei der Erstellung des alten Entwicklungskonzeptes vor 15 Jahren sollen sich jetzt die Sachplaner- und die Bürgerbeteiligungsebene gegenseitig befruchten", so Regina Bart vom Bauamt Ried.

Nach Befragungen folgt die Umsetzung

Sind alle Erhebungen, Befragungen und Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten abgeschlossen, wird es spannend. "Bis jetzt haben wir charmant befragt, jetzt geht es ans umsetzen. Oberstes Ziel ist dabei immer, die Stadt positiv zu beleben statt zuzusperren", so Zwielehner, welcher weiß, dass es hier auch zu Zielkonflikten kommen wird: "Es besteht zum Beispiel der Wunsche, dass der Verkehr in der Innenstadt weniger werden soll. Gleichzeitig will man aber bis zur Haustür vom Bäcker fahren." Derartige Konflikte lassen sich laut Sturm durch gute Informationen, Perspektivenwechsel, Bewusstseinsbildung und Kommunikation aber durchaus auflösen.

"Bis jetzt haben wir charmant befragt, jetzt geht es ans umsetzen. Oberstes Ziel ist dabei immer, die Stadt positiv zu beleben, statt zuzusperren!"
Bernhard Zwielehner

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