Personalmangel ja, Pflegenotstand nein

Wer im Pflegebereich arbeitet, hat einen krisensicheren Job. Trotzdem herrscht hier Personalmangel. | Foto: Gina Sanders - Fotolia
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BEZIRK RIED (wie). Von den fünf Pflegeheimen im Bezirk Ried fahren derzeit nur das Seniorenwohnheim in Mehrnbach und das Bezirksalten- und Pflegeheim Obernberg auf Volllast. „In beiden Häusern des Heimverbundes in Ried haben wir um 15 bis 20 Betten reduzieret, in Eberschwang sind derzeit 27 Plätze von 84 belegt. Das Problem: Personalmangel. Wir haben aber trotzdem keinen Pflegenotstand“, erklärt Josef Reisinger, enger Mitarbeiter von Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer. Grund für die Teilauslastung ist auch die Tatsache, dass es schwieriger geworden ist, einen Pflegeplatz zu erhalten. „Ab Pflegestufe vier bekommt man einen Pflegeplatz, mit Pflegestufe drei bei positiver Bedarfsprüfung. Generell wird heute strenger geschaut“, erklärt Reisinger.

Aktiv gegen Personalmangel

"Der Mangel an Personal wird größer, wenn nicht gegengesteuert wird", schrieb die BezirksRundschau Ried in Ausgabe vom 7. Juni. Während die Zahl der Pflegebedürftigen langfristig steigen wird, gehen die Ausbildungszahlen zurück. Zusätzlich steht eine Pensionswelle bei Pflegekräften bevor. Aus diesen Gründen hat der SHV des Bezirkes Ried heuer im Herbst eine einmalige Aktion gestartet. „Am 29. Oktober haben 14 Teilnehmer am BFI ihre Ausbildung zur Pflegeassistenz gestartet. Die Durchführung dieses Kurses war aber nur möglich, da die Mindestanzahl der Teilnehmer von 17 auf 14 gesenkt wurde. Dies konnte durch Bemühungen des SHV und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer erreicht werden. Weiters hat sich der SHV sehr dafür eingesetzt, dass auch Personen, die zwar geeignet, aber nicht für eine Implacement-Stiftung zugelassen waren, die Ausbildung absolvieren können“, so Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer.

Stichwort Pflegelehre

Um langfristig genügend Personal in der Pflege stellen zu können, reichen Aktionen wie diese nicht aus. „Wichtig wäre es, bereits jüngere Personen für die Ausbildung im Pflegebereich zuzulassen“, betont Reisinger. Dafür müssten allerdings die rechtlichen Vorschriften geändert werden, denn das Bundesrecht sieht ein Mindestalter von 17 Jahren vor. Schüler, die zum Beispiel das Poly abgeschlossen haben und eine Lehre starten wollen, haben derzeit also nicht die Möglichkeit, sofort einen Pflegeberuf zu erlernen. An dieser Stelle setzt das Pilotprojekt „Junge Pflege“ in der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ in Linz an. Beim Lehrgang zum Fach-Sozialbetreuer Schwerpunkt Altenarbeit werden Schulabgänger, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, zu Beginn an den Pflegeberuf herangeführt. Praktika werden erst ab dem zweiten Ausbildungsjahr – wenn die Schüler 17 sind – durchgeführt. „Wir versuchen alles, um dem Mangel an Pflegepersonal entgegenzuwirken. Ich begrüße sämtliche Initiativen, die derzeit auf politischer Ebene laufen. Und ich werde mich dafür einsetzen, dass wir eine derartige Ausbildung für junge Interessierte auch im Innviertel anbieten können“, betont Weidenholzer.

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