Bürgermeisterwahl: drei Kandidaten für ein Schildorn
Bürgermeisterwahl in Schildorn: Kandidaten setzen auf Bürgerbeteiligung und Kommunikation.
SCHILDORN (lenz). Knapp ein halbes Jahr nach dem Rücktritt von Georg Schoibl wählt Schildorn kommenden Sonntag, am 28. April, einen neuen Bürgermeister. Die interimistische Bürgermeisterin Anita Esterer (ÖVP) kandidiert nicht, sie wird nach der Wahl wieder ihr Amt als Vizebürgermeisterin übernehmen. Die drei Bürgermeisterkandidaten setzen derweil alle auf Kommunikation und Bürgernähe. "Alles im Leben funktioniert besser im Team, auch die Arbeit in der Gemeinde", meint Franz Gattermann, der für die SPÖ kandidiert. Ihm sei wichtig, dass wieder an einem Strang gezogen wird. Seine erste Amtshandlung? "Ich bin ein Mann des Gesprächs, eventuell lade ich zu einem runden Tisch." Als ehemaliger Langläufer und ÖSV-Trainer zeigt er sich ehrgeizig: "Wahrscheinlich kommt es zu einer Stichwahl – und ich will ins Finale."
Für die ÖVP geht Wolfgang Moser ins Rennen. Auch der 46-jährige Landwirt will gemeinsam mit Bürgern, Vereinen, der Wirtschaft und politischen Parteien anstehende Probleme lösen. Eine "Wohlfühlgemeinde" sei das erklärte Ziel. Erreicht werden soll diese durch ein "von den Bürgern mitgetragenes Zukunftsprogramm". Wie schätzt er seine Chancen ein? "Ob es am 28. April zu einer Entscheidung kommen wird, hängt von vielen Faktoren ab. Letztendlich bestimmen die Wähler."
"Wieder Ruhe einkehren"
Bereits in der dritten Periode im Gemeinderat, bringt FPÖ-Kandidat Alois Etzlinger die längste politische Erfahrung mit. Er setze auf Handschlagqualität und Kommunikation. Besonders jetzt sei auch ihm der Kontakt mit der Bevölkerung, aber auch mit den Bediensteten wichtig. "Im Gemeindeamt herrscht derzeit große Unruhe", meint der 51-Jährige und spielt damit auf die Anklageerhebung gegen den ehemaligen Ortschef Schoibl und Amtsleiter Stefan Burgstaller an.
Vergangene Woche erhob die Staatsanwaltschaft Ried wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs Anklage gegen Schoibl und Burgstaller. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im September 2009 gemeinsam eine Gemeinderatssitzung erfunden und das dazugehörige Protokoll gefälscht zu haben, um einen Kredit in Höhe von 1,93 Millionen Euro für die Errichtung einer Schulturnhalle zu erhalten. Weder Schoibl noch Burgstaller wollten sich auf Nachfrage zur Sache äußern. Im Falle einer Verurteilung drohen beiden bis zu fünf Jahre Haft.
Die Kandidaten im Porträt
Klicken Sie sich durch die Bildergalerie und erfahren Sie mehr über die drei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Schildorn.
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