Landwirtschaft und Klimakrise

Geringere Treibhausgasemissionen sind durch mehr Weidehaltung bei Rindern möglich | Foto: c) privat
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Am 9. Mai um 19:30 startet in der GIESSEREI in Ried die zweite Klimabühne. Im Mittelpunkt steht dabei die Landwirtschaft und ihr Beitrag zur Klimakrise bzw. zum Ausweg aus der Klimakrise. Der Abend umfasst drei Experten-Kurzvorträge, die im Anschluss intensiv diskutiert werden.

Bei der ersten Klimabühne in der GIESSEREI haben Aktivisten von Fridays For Future und von der Letzten Generation ihre Sicht auf die Klimakrise und ihre Motivation dargelegt. Es war ein interessanter und anregender Abend, so der sehr einheitliche Tenor der Zuhörerschaft. Am 9. Mai um 19.30 Uhr findet nun die zweite Klimabühne statt und dabei geht es um den Beitrag der Landwirtschaft zur Klimakrise und darum, welche Einsparungsmöglichkeiten von Treibhausgasemissionen in diesem Sektor bestehen. Die Landwirtschaft ist einerseits der am meisten von den Klimaveränderungen betroffene Teil der Wirtschaft und andererseits selbst ein bedeutender Faktor für die Klimakrise. Je nach Betrachtungsweise ist die Landwirtschaft für etwa 10-15 % der Treibhausgasemissionen in Österreich verantwortlich. Fast die Hälfte davon entfällt auf den Methanausstoß in der Tierhaltung, ein weiteres Drittel entsteht durch Lachgasemissionen bei der Stickstoffdüngung und ein vergleichsweise kleiner Teil ist auf den Einsatz von Landmaschinen zurückzuführen.

Wie beim Format Klimabühne vorgesehen gibt es zu Beginn kurze Expertenvorträge. Konkret werden Patrick Falkensteiner (Boden.Wasser.Schutz.Beratung, Landwirtschaftskammer OÖ), Lukas Großbichler (Geschäftsleitung Bio Austria OÖ) und Ludwig Rumetshofer (Vorstand Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung) ihre Arbeitsgebiete und ihren Zugang zum Thema darlegen. Danach gibt es ausreichend Zeit für Diskussionen der drei Impulsgeber untereinander und mit dem Publikum, wobei eine konstruktive und Verständnis fördernde Auseinandersetzung das Ziel des Abends ist.

Die Boden.Wasser.Schutz.Beratung der Landwirtschaftskammer OÖ, die von Patrick Falkensteiner vorgestellt wird, hat eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Reduktion der Nährstoffeinträge in Oberösterreichische Gewässer und das Grundwasser. Durch Beratung und Bewusstseinsbildung auf diesem Gebiet sollen negative Auswirkungen der Landwirtschaft reduziert werden. Neben der Beratung engagiert sich diese Initiative auch bei einer umfassenden Versuchstätigkeit zu verschiedenen pflanzenbaulichen Aspekten.

Bio Austria ist mit 12.500 Mitgliedern der größte Österreichische Verband von Biobäuerinnen und Biobauern und besteht aus neun Landesverbänden. Lukas Großbichler obliegt die Geschäftsführung der Oberösterreichischen Landesorganisation. Die Biologische Landwirtschaft verzichtet auf energieintensive mineralische Stickstoffdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und weist in der Regel niedrigere Tierbestände und damit einen geringeren Methanausstoß auf als konventionelle Landwirtschaft. Durch die geringere Stickstoffdüngung entstehen auf Bioflächen auch weniger Lachgasemissionen – allerdings sind auch die Erträge in der Biologischen Landwirtschaft geringer als im konventionellen Bereich.

Ludwig Rumetshofer ist Bio-Acker- und -Gemüsebauer in Ranshofen bei Braunau und Mitglied im Vorstand der Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung Via Campesina Austria. Die ÖBV-Via Campesina Austria wurde 1974 gegründet und setzt sich für eine bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft ein. Als Teil der weltweit aktiven Kleinbbäuer_innenbewegung „La Via Campesina“ tritt sie für Ernärungssouveränität ein und mobilisiert gegen die konzerngesteuerte Globalisierung. Ein Ziel der ÖBV – Via Campesina Austria ist die Umstellung auf eine klimapositive Land- und Forstwirtschaft und der Erhalt der Artenvielfalt durch bodengebundene Tierhaltung, Humusaufbau und Förderung der Agrarökologie.

„Wir freuen uns auf interessante Vorträge und eine anregende Diskussion im Anschluss. Gerade bei uns im Innviertel ist die Landwirtschaft ein wesentlicher Faktor und ist es wichtig sich intensiv mit Gefahren und Chancen der Landwirtschaft im Zusammenhang mit der Klimakrise auseinanderzusetzen. Wir laden sehr herzlich zu diesem Abend ein, der sowohl für die in der Landwirtschaft Tätigen als auch für alle Konsumenten interessant sein wird“, sind sich Florian Gadermaier, selber Biobauer und mitverantwortlich für diesen Abend, und Max Gramberger, einer der Initiatoren der Klimabühne, einig.

2. KLIMABÜHNE: Was tun in der Krise?
Thema: Landwirtschaft und Klimakrise
Kurzvorträge und Diskussion mit Vertretern der Landwirtschaftskammer OÖ, Bio Austria und der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innenvereinigung
Dienstag, 9. Mai, 19.30 Uhr im 2. Stock der GIESSEREI, Rainestraße 5, 4910 Ried i.I.
Freier Eintritt

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Foto: Cityfoto
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