Trainingslager in Windischgarsten
Frankfurt Co-Trainer Ronald Brunmayr im Interview

Ronald Brunmayr, ehemaliger Torjäger und jetziger Erfolgstrainer.  | Foto: Eintracht Frankfurt
  • Ronald Brunmayr, ehemaliger Torjäger und jetziger Erfolgstrainer.
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Ronald Brunmayr spricht in Windischgarsten über sein erstes Jahr bei Eintracht Frankfurt.

WINDISCHGARSTEN/STEYR/RIED. Österreichischer Meister und Pokalsieger mit dem GAK, Torschützenkönig der Bundesliga im Jahr 2002 und österreichischer Fußballer des Jahres 2001! Ronald "Ronnie" Brunmayr kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, die der achtfache Nationalspieler im Jahr 2012 beendete. Im selben Jahr begann die Trainerkarriere des Steyrers, welche mit dem Meistertitel mit Blau-Weiß Linz in der zweiten österreichischen Bundesliga ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Im letzten Jahr folgte Brunmayr den Ruf seines ehemaligen Mitspielers bei der SV Ried, Oliver Glasner, der den 47-Jährigen als Co-Trainer zu Eintracht Frankfurt in die deutsche Bundesliga holte. Was dort folgte, war so nicht zu erwarten: Der hessische Traditionsverein, der sich gerade in Windischgarsten auf die neue Saison vorbereitet, holte im Finale in Sevilla nach einem 5:4 Elfmeterkrimi gegen die Glasgow Rangers den Titel in der Europa League. Im Interview spricht Brunmayr über diesen Erfolg, Heinz Hochhauser und seine Zeit bei der SV Ried.

Wie zufrieden sind Sie mit den Trainingsbedingungen in Windischgarsten?
Ronald Brunmayr: Ich kenne das Haus und das Umfeld schon etwas länger, im „Dilly“ fehlt dir an nichts. Die Trainingsbedingungen hier sind echt klasse.

Wie läuft die Saisonvorbereitung insgesamt?
Wir haben vor dem Trainingslager bereits zwei Wochen in Frankfurt trainiert. Jetzt sind wir hier mit 25 Feldspielern und drei Tormännern und bereiten uns intensiv auf die neue Saison vor. Aktuell sind bis auf Buta alle fit und können trainieren. Wir sind zufrieden.

Wie würden Sie ihr erstes Eintracht-Jahr in ein oder zwei Sätzen beschreiben?
Es war ein holpriger Start in der Bundesliga. Richtung Winterpause wurde es allerdings immer besser. In der Europa League lief es von Beginn an gut, da gab es viele Highlights. Wenn man so will, hat uns der Europacup am Leben gehalten, mit der Krönung in Sevilla.

Haben Sie den Titelgewinn in den letzten Wochen ausreichend verarbeiten können? Wann realisiert man so ein Erlebnis?
Man realisiert es schon nach dem letzten Elfmeter im Finale von Borre. In der ganzen Rückrunde jagte ein Highlight das nächste. Und nach dem Finale überschlugen sich die Ereignisse natürlich. Wir hatten jetzt fünf Wochen frei, da war es schön mit der Familie den Urlaub zu verbringen. Denn es ist schon so, dass man nach so intensiven Tagen und Wochen, einen vollen Kopf hat. Das kommt nicht nur von den Feierlichkeiten danach (lacht). Es tat gut, jetzt sind wir wieder alle voll motiviert.

Wie sehen Ihre Aufgaben als Co-Trainer genau aus?
Mein Augenmerk liegt auf der Offensive. Außerdem bin ich während des Spiels mit unserem Videoanalysten, der in dieser Zeit auf der Tribüne sitzt, verbunden. Danach analysieren wir in der Kabine mit Olli in der Halbzeit die zwei, drei wichtigsten Szenen.

"Heinz Hochhauer ist wie eine Vaterfigur für mich." Ronald Brunmayr über seinen Ex-Trainer.

Welcher Trainer hat Sie während Ihrer aktiven Zeit am meisten geprägt?
Das war eindeutig Heinz Hochhauser, der zufälligerweise heute (Anm. d. R: Dienstag) sogar in Windischgarsten zu Besuch war. Von der U18 über Blau-Weiß Linz und dann in Ried – hier zweimal - war Heinz insgesamt viermal mein Trainer. Er ist ein großartiger Trainer und eine Vaterfigur für mich.

Sie haben als Trainer 2021 mit BW Linz in der zweiten Liga den Meistertitel geholt. Wie viele konkrete Angebote hatten Sie danach und war es sofort klar, dass Sie das Angebot der Eintracht annehmen würden?

Zwei oder drei Tage, nachdem die Saison vorbei war, kam bereits der Anruf von Olli. Die Möglichkeit, bei einem Verein wie der Eintracht zu arbeiten, wollte ich mir nicht entgehen lassen.

"Die deutsche Bundesliga ist brutal ausgeglichen." Ronald Brunmayr.

In der kommenden Saison sitzen Sie in der Champions League auf der Bank und viele Fans träumen davon, Bayern München und Dortmund Dortmund in der Bundesliga zu jagen! Welches Ziel gibt das Trainerteam aus?
Man sollte die Situation richtig einschätzen, wir sind in der letzten Saison in der Bundesliga Elfter geworden. Da müssen wir uns natürlich verbessern. Die ersten sechs Plätze reichen für Europa und der aktuelle Kader gibt so eine Platzierung auch her. Man muss aber auch vorsichtig sein. Die Bundesliga ist brutal ausgeglichen.

Würde es Sie reizen, wieder einen Chefposten zu übernehmen?

In diesem Geschäft muss man sehr oft am richtigen Ort sein, und das bin ich jetzt. Ich genieße die Zeit in Frankfurt. Der Fußball ist sehr schnelllebig, ich konzentriere mich daher auf die aktuellen Aufgaben bei der Eintracht, da habe ich gar keine Zeit, mich mit solchen Dingen zu beschäftigen.

Als Stürmer haben Sie sehr erfolgreich in der Bundesliga gespielt. Unter anderem für die SV Ried. Wie bleibt Ihnen die Zeit dort in Erinnerung?
1998 bis 2000 spielte ich erstmals dort. In dieser Zeit verstarb auch mein Vater. Der Verein hat mir damals sehr geholfen. Von 2005 bis 2007 noch einmal. Hier habe ich mir allerdings im ersten Training das Kreuzband gerissen, dadurch habe ich sicherlich viel Zeit in Ried verloren.

Haben Sie heute noch Kontakte nach Ried?
Man kann die 2000er mit heute natürlich nicht mehr vergleichen. In Ried hat sich sehr viel geändert. Die SV Ried ist allerdings mit der Konstellation Oliver Glasner, Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr immer wieder mal ein Thema.

War der Spieler Ronald Brunmayr für seine Trainer ein Musterschüler oder eher ein schwieriger Charakter?
Ich würde sagen, dass ich ein schwieriger Charakter war! Ich war teilweise sehr egoistisch und wenn es mal nicht nach Wunsch lief, leicht sauer. Aber das ist absolut in Ordnung finde ich. Es gibt eben die verschiedensten Typen, das ist ja heut auch nicht anders.

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