"Habe gespürt, im Fußball nicht mehr glücklich zu werden"

Vom Bundesliga-Profi zum Autor. Das Buch von Peter Hackmair ist ab Montag, den 24. September erhältlich.
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BezirksRundschau: Wie ist ein Leben ohne Fußball?
Peter Hackmair: Es könnte mir nicht besser gehen. Ich habe mir meinen Kindheitstraum, Fußball-Profi zu werden, verwirklicht und durfte sechs zum Teil sehr schöne Profi-Jahre erleben. Jetzt genieße ich die Freiheit, auch an einem Wochenende drei Tage irgendwo hin zu fahren.

Der Titel des Buches lautet "Träume verändern" - inwiefern haben sich Ihre Träume verändert?

Jeder von uns ist von Veränderungen betroffen. Auch für mich haben sich die Träume geändert. Früher war es der Traum von der großen Fußballwelt, jetzt sehen meine Perspektiven anders aus. Vielleicht waren daran auch die vielen Verletzungen in meiner Karriere schuld, aber in Wahrheit konnte ich mir in den schweren Zeiten viel mehr mitnehmen als durch einen Cupsieg oder einen vierten Platz bei der U-20-WM in Kanada.

Wann entstand die Idee, ein Buch zu schreiben?
Das hat sich nach und nach entwickelt. Angefangen habe ich ganz klassisch während meiner Reha, wo ich eine Art "Reha-Tagebuch" verfasst habe. Danach habe ich wieder mehrere Monate nichts geschrieben, ehe ich wieder angefangen habe, meine vielen Gedanken niederzuschreiben. Ich kann jetzt nicht genau sagen, ab welchem Zeitpunkt für mich wirklich feststand, dass ich ein Buch herausgeben werde. Mittlerweile bin ich aber stolz auf das Buch.

Was wollen Sie in diesem Buch den Lesern vermitteln?
Ich denke, dass sich einerseits junge Fußballer, die vor einer Profi-Karriere stehen, viel mitnehmen können, weil ich auch die vielen Schattenseiten des Geschäftes aufzeige. Aber grundsätzlich ist das Buch für alle interessant, da jeder, egal ob 15 oder 70, von Rückschlägen immer wieder betroffen ist.

Wie hoch ist die Auflage ihrer Biografie?
Ursprünglich waren "nur" 1500 geplant, aber aufgrund der vielen positiven Reaktionen schon vor der Veröffentlichung wurden 5000 Stück gedruckt.

Ihr Vertrag bei Wacker Innsbruck wäre erst 2013 ausgelaufen. Sie hätten den Vertrag auch absitzen können und Geld dafür kassiert. War das nie ein Thema?
Nein, ganz und gar nicht. Mir war es wichtig, einen endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel Fußballprofi zu setzen. Zwar hätte ich laut Ärzten und Physiotherapeuten meine Karriere fortsetzen können, aber ich habe gespürt, dass ich im Fußball nicht mehr glücklich geworden wäre.

Wie oft waren Sie seit ihrem Rücktritt in einem Stadion?
Ich war bei einem Spiel von Innsbruck im Stadion. Ried habe ich eine Halbzeit lang im Fernsehen gesehen und das Ländermatch zwischen Österreich und Deutschland habe ich auch verfolgt.

Stichwort "glücklich". Was fällt Ihnen dazu ein?
Ich bin generell ein glücklicher Mensch. Anfang 2013 gehe ich mit meiner Frau Marie Therese auf Weltreise. Danach wartet ein völliger neuer Lebensabschnitt auf mich. Wie der genau aussehen wird, kann ich noch nicht sagen. Fix ist, dass ich mein Wirtschaftsstudium abschließen werde. Grundsätzlich möchte ich auf alle Fälle mit Kindern zu tun haben. Ich kann mir gut vorstellen, Lehrer zu werden. Aber ich weiß, dass sich eine Türe öffnen wird. Ich bin für vieles offen. Ob das in Österreich oder sonst wo auf der Welt sein wird, wird sich herausstellen.

Was waren für Sie die Schattenseiten der Profi-Karriere?
Es geht im Fußball so schnell. Von einem Tag auf den anderen wirst du vom Helden zum Buhmann. Leider arbeiten viele Journalisten mit diesen Extremen. Und dann sind da auch noch die vielen Spielerberater, die einen schlechten Einfluss auf die jungen Kicker haben. Ich habe in jungen Jahren den Fehler gemacht, dass ich mir viel zu viel Druck gemacht habe. Es mag sich komisch anhören, aber erst durch die zahlreichen Verletzungen habe ich gelernt lockerer an die Sache heranzugehen. Es gab aber in all den Jahren natürlich auch viele wunderschöne Momente. Ich möchte die Zeit keinesfalls missen.

Wird Peter Hackmair auf kurz oder lang auf den Fußballplatz zurückkehren?
Ich schließe nicht aus, dass ich in absehbarer Zeit wieder Fußball spielen werde. Profifußball werde ich aber definitiv nie wieder spielen.

Was raten Sie einem jungen Spieler, der auf dem Sprung ins Profigeschäft ist?
Geduld ist das oberste Prinzip. Problem ist, dass es in vielen Fällen zu schnell bergauf geht. Kommt dann der erste Gegenwind, geht es für viele wieder steil bergab. Junge Spieler sollten sich auch für andere Sachen neben dem Fußball interessieren und eine gute schulische Ausbildung abschließen.

Zum Buch:
Das Buch "Träume verändern" ist erhältlich bei Thalia, im SV Ried-Fanshop und unter www.peterhackmair.at - offiziell vorgestellt wird das Buch im Rahmen des Spieles der SV Ried gegen Rapid am Sonntag, den 23. September.

Zur Person:
Peter Hackmair, geboren am 26. Juni 1987 in Vocklabruck, begann seine Fußballkariere mit funf Jahren beim SK Kammer. Mit zwolf Jahren wechselte er zum Nachwuchs der SV Josko Ried, wo er zwei Jahre spater in die Akademie aufgenommen wurde. Seinen ersten Profivertrag bei der SV Ried unterzeichnete der Mittelfeld-Spieler mit 18 Jahren. Mit 24 Jahren ging er zu Wacker Innsbruck. Ein Jahr spater beendete er seine Karriere. Zu seinen großten Erfolgen zahlen der Cupsieg mit der SV Ried 2011, der Vizemeister-Titel 2007, der 4. Platz bei der U20-WM in Kanada 2007, der 3. Platz bei der U19-EM in Polen 2006 und der 5. Platz bei der U17-EM in Frankreich 2004. Peter Hackmair bestritt in seiner Karriere 120 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei funf Tore. In den U16- bis U21- Nationalmannschaften brachte er es auf insgesamt rund 45 Einsatze.

In den letzten vier Jahren hatte Hackmair mit zahlreichen Verletzungen, wie zwei Kreuzbandrissen, einer Schambeinentzündung und einem Knorpelschaden zu kämpfen. Hackmair wohnt mit seiner Frau Marie Therese in Tumeltsham.

Vom Bundesliga-Profi zum Autor. Das Buch von Peter Hackmair ist ab Montag, den 24. September erhältlich.
Endspurt: Peter Hackmair mit Helmut Hörmanseder von H & S Druck. Das Buch erscheint in einer Auflage von 5000 Stück. | Foto: privat
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