"Ich bin noch lange nicht fertig"

SV Ried Manager Stefan Reiter ist noch auf der Suche nach einem Innenverteidiger. | Foto: Furtner
  • SV Ried Manager Stefan Reiter ist noch auf der Suche nach einem Innenverteidiger.
  • Foto: Furtner
  • hochgeladen von Thomas Streif

RIED. Der langjährige SV Ried-Manager Stefan Reiter hat noch lange nicht genug. Er will in den nächsten Jahren vor allem im Nachwuchsbereich noch mehr bewegen und wünscht sich eine Mannschaft, die zum Großteil aus Spielern der eigenen Akademie besteht.

BezirksRundschau: Sie haben vor rund einem Jahr gesagt, dass sie das Gefühl hätten, in Ried noch nicht fertig zu sein. Was müsste passieren, damit dieses Gefühl eintritt?
Stefan Reiter: Fertig wäre ich dann, wenn ich merken würde, dem Verein nicht mehr helfen zu können. Aber an diesem Punkt bin ich noch lange nicht angelangt. Wir haben uns in den letzten Jahren sportlich absolut gefestigt, es kommen aber große Herausforderungen auf den ganzen Verein zu.

Von welchen Herausforderungen sprechen Sie?
Reiter: Vor allem im Bereich der Infrastruktur sind wir gefordert, den erhöhten Ansprüchen gerecht zu werden. Mit dem Ausbau des VIP-Clubs ist ein erster Anfang gemacht. Das Stadion ist mittlerweile knapp zehn Jahre alt. Wir wollen unbedingt qualitative Verbesserungen für unsere Zuschauer erreichen. Der Besucher soll sich bei uns im Stadion wohl fühlen. Wie die Maßnahmen genau aussehen werden, wird der Verein im Herbst bekannt geben.

Die Zuschauerzahlen sind eher stagnierend. Wo muss man ansetzen, um den Schnitt wieder etwas zu erhöhen?
Reiter: Wir haben zum Glück einen gewissen Zuschauerstamm, der sehr treu ist. Aber wir sind gefordert, um mehr Dauergäste in unser Stadion zu locken. Das geht nur, wenn wir eine bessere Infrastruktur schaffen. Das heißt, der Zuschauer erwartet einen höheren Standard. Diesem Wunsch müssen wir versuchen, gerecht zu werden. Ein weiterer Punkt ist, dass viele Besucher bei jedem Spiel einen gewissen Erlebnisfaktor haben wollen. Diesem Wunsch müssen wir Rechnung tragen und uns auch um das "drumherum" verstärkt widmen.

Sind auch in der Nachwuchs-Akademie Änderungen geplant?
Reiter: Dort gibt es ebenso Handlungsbedarf. Vor allem die medizinische Abteilung benötigt unbedingt eine zeitgemäße Infrastruktur. Überhaupt werden wir im Nachwuchsbereich den Level sukzessive erhöhen. Unser langfristiges Ziel ist, dass ein Großteil der Kampfmannschaft in der eigenen Akademie ausgebildet wird.

Ist das nicht ein sehr schwer zu erreichendes Ziel?
Reiter: Das mag schon sein, aber wir müssen uns Ziele setzen. Nur so können wir uns verbessern.

Sie waren bisher sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Werden noch weitere Spieler kommen?
Reiter: Ich glaube nicht, dass wir heuer aktiver als in der Vergangenheit waren. Es ist normal, dass sich die Mannschaft jede Saison mindestens um 25 Prozent verändert. Die bisher verpflichteten Spieler wurden, wie es bei uns immer gemacht wird, nicht nur nach spielerischen, sondern auch nach charakterlichen Eigenschaften verpflichtet. Alle waren Wunschspieler. Nicht vergessen darf man aber die jungen Spieler, wie zum Beispiel Thomas Burghuber, Julian Baumgartner, Philipp Rensch, Patrick Möschl oder Edin Ibrahimovic, die wir Schritt für Schritt heranführen wollen. Das wiederum soll für die gesamte Nachwuchsabteilung Ansporn und Zeichen sein, dass bei uns die jungen Spieler eine Chance bei den Profis bekommen.

Das heißt, es werden keine neuen Spieler mehr verpflichtet?
Reiter: Dadurch, dass wir mit Markus Hammerer und Max Karner leider zwei Langzeitverletzte haben, ist es gut möglich, dass wir uns auf der einen oder anderen Position noch nach einer Verstärkung umsehen müssen. Wir werden die gesundheitliche Entwicklung der beiden in den nächsten Wochen genau beobachten und je nach Bedarf handeln. Grundsätzlich sehe ich eher in der Innenverteidigung Handlungsbedarf. Offensiv sind wir sehr gut aufgestellt.

Anel Hadzic hat angeblich Angebote von internationalen Vereinen. Gibt es konkrete Verhandlungen?
Reiter: Das ist alles nur reine Spekulation und für mich nicht der Rede wert. Ich habe kein konkretes Angebot vorliegen, bin kein Spekulant, also mache ich mir darüber überhaupt keine Gedanken.

Was sind die Ziele für die kommende Saison?
Reiter: Wie schon in den letzten Jahren, zählt vor allem die spielerische Weiterentwicklung der Mannschaft. Der internationale Bewerb ist nicht nur für uns ein Thema. Auch Mannschaften wie Innsbruck oder Mattersburg sind, zumal ein internationaler Platz mehr zu vergeben ist, absolute Anwärter auf einen Europacup-Startplatz. Traditionell wollen wir auch im ÖFB-Cup wieder so weit wie möglich kommen. International wollen wir uns so teuer wie möglich verkaufen und Österreich wieder würdig vertreten.

Stichwort international: In der 2. Qualifikations-Runde zur Europa-League trifft die SV Ried auf den weissrussischen Verein Soligorsk. Haben Sie irgendwelche Informationen über diesen Verein?
Reiter: Nicht wirklich. Aber unser Co-Trainer Gerhard Schweitzer wird die Mannschaft zweimal beobachten. Unter anderem wird er beim Spitzenspiel gegen Bate Borisov vor Ort sein. Eines ist auf alle Fälle sicher: Die Mannschaft steht voll im Saft, weil dort die Meisterschaft im Sommer durchgespielt wird. Ich gehe aber davon aus, dass die Weissrussen über uns auch wenig bis gar nichts wissen.

Ist der Zwangsabstieg des LASK für Ried ein Vor- oder ein Nachteil?
Reiter: Ich sehe das neutral. Allerdings ist auch klar, dass keine Mannschaft nur aufgrund eines großen Namens die Berechtigung hat, in der Bundesliga zu spielen. Auch wir müssen Jahr für Jahr schauen, dass wir die Bedingungen erfüllen. Ich hoffe, dass wird uns auch in der Zukunft immer gelingen.

Wie harmoniert das Trainer-Duo Heinz Fuchsbichler und Gerhard Schweitzer?
Reiter: Sehr gut. Bei einem Betrieb in unserer Größe muss das Miteinander sowieso funktionieren. Anders geht es nicht. Alle Mitarbeiter de SV Ried arbeiten müssen zum einen eine hohe fachliche Kompetenz mitbringen, zum anderen charakterlich zu 100 Prozent in unser Umfeld passen.

Sie sind großer Fan des italienischen Fußballs. Warum?
Reiter: Eines der ersten Spiele, an das ich mich erinnern kann war das 4:3 Italiens gegen Deutschland bei der WM 1970. Auch die große Milan-Mannschaft mit Größen wie Baresi oder Maldini hat mich fasziniert. Die Italiener waren schon immer ein wichtiger europäischer Vorreiter in Sachen Taktik. Auch bei der heurigen EM hat der Teamchef genau die richtigen Spieler für sein System gefunden. Die Italiener sind für mich eine Vorzeige-Nationalmannschaft.

Wie geht das Finale Spanien gegen Italien aus?
Reiter: 1:0 für Italien. Torschütze: Antonio Di Natale.

Werden Sie das Finale im Italien-Trikot verfolgen?
Reiter: Ich bin am Sonntag bei der ÖFB-Cup Auslosung in Wien. Dort wird das Finale dann gemeinsam angesehen. Ob ich das Trikot anziehe, weiß ich noch nicht, mitnehmen werde ich es auf alle Fälle.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Ried auf MeinBezirk.at/Ried

Neuigkeiten aus Ried als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Ried auf Facebook: MeinBezirk.at/Ried - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Ried und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.