Arbeitslosigkeit: "Zeitspanne ist entscheidend"
Die Arbeitslosigkeit steigt von Monat zu Monat. Klaus Jagereder informiert, was das für den Bezirk Ried bedeutet.
BEZIRK. Mit Jahresende waren in Österreich rund 417.000 Menschen beim AMS arbeitslos gemeldet – um knapp 24.000 Personen mehr als noch vor einem Jahr. In Ried ist die Zahl mit 1900 Jobsuchenden beinahe gleich geblieben. "Um aber strategische Überlegungen gegen steigende Arbeitslosigkeit entwickeln zu können, muss man sich die Arbeitslosenzahlen genauer anschauen", weiß Klaus Jagereder, Leiter des AMS Ried. So ist die Anzahl der Menschen, die sich 2015 in Ried arbeitslos gemeldet haben, mit 5700 gleich geblieben. In Österreich waren es ziemlich genau eine Million Arbeitssuchende – um 56.000 weniger als noch vor einem Jahr.
Zeitspanne ist entscheidend
Wie das zusammenpasst, erklärt Jagereder so: "Entscheidend ist die Zeitspanne, die benötigt wird, um wieder eine Beschäftigung zu finden. In Österreich dauert das durchschnittlich fünf Monate, in Oberösterreich etwa 4,4 und in Ried können wir mit knapp drei Monaten die kürzesten Suchzeiten aufweisen." Selbstverständlich hätten die aktuelle wirtschaftliche Situation und die damit verbundenen Stellenangebote einen wesentlichen Anteil an den Suchzeiten: "Mehr als 4700 Stellen wurden im letzten Jahr über das AMS Ried ausgeschrieben, was eine Steigerung zu 2014 um 20 Prozent bedeutet hat", informiert Jagereder. Der AMS-Chef freut sich besonders über die Zufriedenheit der Kunden mit den Dienstleistungen des AMS, die eine Befragung vor kurzem bescheinigte. Ried belegt dabei Topplätze im Österreich-Ranking.
Große Herausforderungen
Aber Jagereder weiß, dass die Herausforderungen am Arbeitsmarkt sicher nicht kleiner werden: "Demografische Entwicklungen kommen immer mehr zum Tragen, Beschäftigungsmöglichkeiten ohne entsprechende Qualifikation sind immer schwerer zu finden, Anforderungen in der Flexibilität stellen Arbeitnehmer vor neuer Herausforderungen und der Zuzug von Menschen, die sich in unserer Region eine neue Existenz aufbauen wollen, stellt unsere Integrationsfähigkeit auf eine große Probe." In einem ist sich der Experte aber sicher: "Das Innviertel und speziell der Bezirk Ried sind dafür besser gerüstet als viele andere Wirtschaftsregionen."
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