Regionalitätspreis 2024
"Ich kann Frauen glücklich machen"

- Susy (li.) mit Fußballspielerinnen der österreichischen Nationalmannschaft.
- Foto: Susys Änderungsschneiderei
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Susy Erdödy lebt in ihrer Änderungsschneiderei ihre Kreativität und ihr Fachwissen aus, auch das soziale Engagement kommt nicht zu kurz. Das verdient eine Nominierung für den Regionalitätspreis in der Kategorie "Handwerk".
RIED. Kreativ und voller Tatendrang zeigt sich Susy Erdödy. Sie bringt seit fast sechs Jahren in ihrer Änderungsschneiderei so ziemlich alles unter die Nähmaschine, was unter die Nähmaschine passt – vom Motorradgewand bis zum Zirkuszelt. Mit zehn Jahren hat Susy zu nähen begonnen und mit 13 ihr erstes Kleidungsstück designt.
Selbst ist die Frau
Die gebürtige Ungarin machte in ihrer ursprünglichen Heimat eine langjährige Ausbildung zur Modetechnikerin: "In Österreich gibt es keinen vergleichbaren Abschluss. Ich bin etwa auch Industrietechnikerin", so Erdödy. Dieses Wissen nütze sie regelmäßig bei Reparaturarbeiten ihrer sieben Näh- und vier Industriemaschinen: "Dadurch bin ich sehr flexibel und hab keine Stehzeiten durch langwierige Wartungsarbeiten, weil ich auf keinen Techniker warten muss und auch selbst günstig Ersatzteile besorgen kann." Das mache für ihre Kunden ein preiswertes Angebot bei den Änderungen möglich.

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"Es gibt keinen Mann, der so viele Frauen glücklich machen kann, wie ich", scherzt Susy.
Susys Steckenpferd ist die Damenmode. Kein Wunder, dass sie auch Anpassungen der Dressen für das Fußballnationalteam der Damen in ihrem Portfolio hat. Als Expertin für Ausseer-Dirndln hat sie sich einen Namen gemacht, weshalb Kundinnen von nah und fern für Änderungen zu ihr kommen.

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Verrücktes und Kurioses
Bisher konnte Erdödy weit über 6.000 Kunden zählen, wovon ihr so mancher in Erinnerung geblieben ist. Sie fertigte 180 Quadratmeter Sonnensegel für das Dinoland an oder beheimatete kurzfristig ein großes Modellflugzeug in ihrer Werkstatt, um einen Bezug zu reparieren. Das Hauptgeschäft seien Änderungsarbeiten, aber auch für kreative Maßanfertigungen ist sie in Ausnahmefällen zu haben: "Ich liebe verrückte Ideen, für ein Gasthaus durfte ich etwa ein Dirndl aus Geschirrtüchern designen", berichtet sie.

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Soziales Engagement
Überdies repariert die Modetechnikerin gratis Uniformen von Bundespolizisten, Feuerwehrleuten und Soldaten: "Mit 17 Jahren hat mir ein Polizist das Leben gerettet. Das ist heute meine Form von Dankbarkeit", erzählt die Inhaberin. Mit ihrer Muttersprache engagiert sie sich zudem ehrenamtlich als Gerichtsdolmetscherin.
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