Drei Geschäftsmänner, einer Stimme
"Wir müssen den Menschen in der Ukraine helfen!"

Josef Miesenberger, Geschäftsführer des FIH (r.), bei seinem Besuch in der Ukraine im November des Vorjahres. | Foto: FIH
2Bilder
  • Josef Miesenberger, Geschäftsführer des FIH (r.), bei seinem Besuch in der Ukraine im November des Vorjahres.
  • Foto: FIH
  • hochgeladen von Bernadette Wiesbauer

Drei Rieder Geschäftsmänner aus dem Agrarsektor sind angesichts der Ereignisse in der Ukraine erschüttert. Sie sorgen sich aber nicht vordergründig um ihre Geschäfte, sondern um die Menschen in diesem Land und um die Flüchtlinge. 

RIED, UKRAINE. Die Genetic Austria mit Sitz in Hohenzell, der Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel oder der Landesverband für Ziegenzucht und Ziegenhaltung OÖ: In der Landwirtschaft gibt es viele Verbindungen aus dem Bezirk Ried in die Ukraine. Und diese Geschäftsbeziehungen gehen weit über das wirtschaftliche hinaus. Angesichts der dramatischen Situation sind sich daher die Geschäftsführer Peter Kreuzhuber, Josef Miesenberger und Josef Stöckl einig: "Die Auswirkungen für uns sind nebensächlich. Wichtig ist, dass den Menschen in der Ukraine geholfen wird!"

Projekt in Tscherkassy

Seit Herbst läuft zwischen der Genetic Austria mit Sitz in Hohenzell, dem Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel (FIH) und der Ukraine ein Entwicklungsprojekt, das von der Europäischen Bank für Entwicklung (EBRD) gefördert wird und die Eigenversorgung in der Ukraine unterstützen soll. Erst im Herbst 2021 brachte ein Betreuungsteam samt Tierarzt 300 trächtige Fleckviekalbinnen des FIH nach Tscherkassy. Bis Herbst 2022 wäre der Export von 500 weiteren Zuchtrindern vorgesehen gewesen. Seit den Angriffen Russlands seit 24. Februar ist aber alles anders. "Wir wollten von 14. bis 18. Februar zu einer Messe in Kiew fliegen. Der Botschafter und die Außenhandelsdelegierte der Wirtschaftskammer Gabriele Haselsberger rieten uns aber einen Tag vorher eindringlich ab. Wie es jetzt weitergeht, wissen wir nicht", so Peter Kreuzhuber, Geschäftsführer der Genetic Austria, der sich vor allem um die Menschen sorgt: "Ich habe mit meinen beiden Projektpartnern, die in Kiew leben und arbeiten, Kontakt und ihnen angeboten, eine Wohnung für ihre Familien in Ried zu suchen", so Kreuzhuber.

"Unsagbar Traurig"

Auch Josef Miesenberger, Geschäftsführer des FIH, ist schockiert: "Wir sind unsagbar traurig über die Entwicklungen in diesem Land. Die Auswirkungen auf den FIH können wir noch gar nicht abschätzen. Allerdings ist das angesichts der Tragweite der Ereignisse das geringste Problem", so Miesenberger. Gemeinsam mit einer Delegation des Austrian agricultural cluster (AAG) reiste auch er erst vergangenen November in die Ukraine, um die Kontakte zu Kunden und Institutionen zu pflegen.

"Müssen Menschen helfen!"

Einer, der die Stadt Kiew wahrscheinlich besser kennt als der Durchschnittsösterreicher Wien, ist Josef Stöckl, Geschäftsführer des Landesverbandes für Ziegenzucht und Ziegenhaltung Oberösterreich. Seit mehr als zwölf Jahren ist der Rieder drei bis vier Mal im Jahr in der Ukraine, um gemeinsamen mit den Menschen vor Ort die Ziegenzucht voranzutreiben. 1500 bis 2000 Tiere werden dazu jährlich von Oberösterreich in die Ukraine, aber auch nach Weißrussland und Russland geliefert. Mit diesen drei Ländern macht der Ziegenzuchtverband 50 Prozent seines Umsatzes. "Die Ziegenfarm in der Ukraine befindet sich nur 50 Kilometer vom zerstörten Flughafen entfernt. Aktuell gehen die Arbeiten hier noch ganz normal weiter. Was die aktuelle Situation für die Zukunft bedeutet, kann man noch nicht abschätzen. Wichtig ist, dass wir jetzt den Menschen vor Ort und den Frauen und Kindern, die geflüchtet sind, helfen und später das Land beim Wiederaufbau unterstützen!"

Josef Miesenberger, Geschäftsführer des FIH (r.), bei seinem Besuch in der Ukraine im November des Vorjahres. | Foto: FIH
Josef Miesenberger, Geschäftsführer des FIH  | Foto: FIH
Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Ried auf MeinBezirk.at/Ried

Neuigkeiten aus Ried als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Ried auf Facebook: MeinBezirk.at/Ried - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Ried und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.