Stilllegung von Ziegelwerken?
"Wir werden alle Arbeitsplätze halten"

Peter Flotzinger (Mi.), geschäftsführender Eigentümer der Ziegelwerke Senftenbacher und Danreiter sowie Obmann des Zieglerverbandes, betont, dass sein Traditions- Familienunternehmen jedenfalls die soziale Verantwortung für die insgesamt 55 Mitarbeiter übernimmt. | Foto: BRS/Doms
  • Peter Flotzinger (Mi.), geschäftsführender Eigentümer der Ziegelwerke Senftenbacher und Danreiter sowie Obmann des Zieglerverbandes, betont, dass sein Traditions- Familienunternehmen jedenfalls die soziale Verantwortung für die insgesamt 55 Mitarbeiter übernimmt.
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Peter Flotzinger, geschäftsführender Eigentümer der Ziegelwerke Senftenbacher und Danreiter sowie Obmann des Zieglerverbandes, betont, dass sein Traditions- Familienunternehmen jedenfalls  soziale Verantwortung für die insgesamt 55 Mitarbeiter trage.

TUMELTSHAM/SENFTENBACH/OÖ. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichteten, warnten fünf Unternehmen des Zieglerverbandes vor einer Stilllegung ihrer sieben Werke. Neben Vertretern von Eder, Leitl, Klimabloc, Pichler und Comelli aus der Steiermark wandte sich auch der Geschäftsführer von Danreiter, Tumeltsham, und Senftenbacher mit dem gemeinsamen Schreiben an die Bundesregierung und die oberösterreichische Landesregierung – ein Schulterschluss, der mehr als eine Warnung sein soll, wie Danreiter- und Senftenbacher-Chef Peter Flotzinger betont. In dem Brief heißt es: "Eine bis zu Verzwanzigfachung der Spot-Strom- und Erdgaspreise sind für zahlreiche Industriebetriebe nicht mehr stemmbar und manche Betriebe befinden sich in existenzbedrohenden Situationen."

"Vorgezogene Winterrevision"

Flotzinger, der auch als Obmann des Zieglerverbandes fungiert, geht momentan von Drosselungen der Produktion aus. Einzelne Unternehmen zögen auch in Betracht, angesichts der immensen Energiepreise schon früher in die Winterrevision zu gehen. "Ein Werk legt die Produktion voraussichtlich im November still", berichtet Flotzinger. Das alles sei auch abhängig von der Auftragslage.
Eine kurzfristige Stilllegung von Ziegelwerken im Winter sei üblich. Jetzt gäbe es allerdings Zweifel, wann und wie die Werke wieder hochgefahren werden könnten. Die zehn- bis zwanzigfach erhöhten Energiepreise könnten jedenfalls nicht an die Kunden weitergegeben werden. Flotzinger rechnet außerdem mit einem Geschäftsrückgang im Bau im nächsten Jahr.

"Säumigkeit der Politik"

Gerade im Bezug auf das bereits im Juli beschlossene Gas-Diversifizierungsgesetz sowie das Unternehmens-Energiekostenzuschussgesetz werfen Flotzinger und seine Mitstreiter der Bundesregierung Säumigkeit bei den Umsetzungsrichtlinien vor. "Das geht alles viel zu langsam", beklagt Flotzinger.

Gefordert werden außerdem unter anderem

  • das Aussetzten der Umsatzsteuer beim Eigenheimbau
  • ein Aussetzen oder Umbau des Merit-Order-Prinzips bei der Strompreisbildung
  • eine Deckelung von Gas- und Strompreis
  • Mitarbeiter-Entgeltfortzahlungen wie bei der Corona-Kurzarbeit
  • eine Überarbeitung der neuen Regeln für Wohnbaudarlehen
  • eine temporäre Aufstockung der Wohnbauförderung
  • sowie eine staatliche Haftungen bei Unternehmenskrediten und Energielieferverträgen.

"Keine Engpass-Situation"

Die fünf privaten Ziegelhersteller mit sieben Standorten unterstreichen in ihrem Schreiben, dass sie "unverändert die Sanktionen gegen den Aggressor Russland" unterstützen wie auch die "Zielsetzung der Regierung hinsichtlich eines verstärkten Einsatzes von erneuerbaren Energieträgern".

Flotzinger hält fest, dass es beim Baustoff Ziegel keine Engpass-Situation gebe. Die Produktverfügbarkeit sei uneingeschränkt gegeben. Außerdem hebt er hervor, dass er einen Traditionsbetrieb leite, der seit mehr als 120 Jahren besteht. Das Familienunternehmen lebe soziale Verantwortung, betont Flotzinger: "Wir halten alle Arbeitsplätze."

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