Emil Stegmüller
"Wir Zulieferer werden im Regen stehen gelassen"
Emil Stegmüller produziert bereits in siebter Generation hochwertige Innviertler Spirituosen und beliefert hauptsächlich Gastronomiebetriebe. Seit März hat er mit Umsatzeinbußen zwischen 80 und 95 Prozent zu kämpfen.
RIED (nagl). "In unserer langen Unternehmensgeschichte haben wir wirklich viel erlebt und überlebt, aber was jetzt gerade passiert, schlägt dem Fass den Boden aus. Es gibt Branchen die ihren Umsatz bis zu 80 Prozent abgegolten bekommen. Uns trifft der Lockdown aber ebenso. Wir Zulieferer werden im Regen stehen gelassen", so Emil Stegmüller. Der Firmenchef hat zwar bereits Förderungen vom Staat in Anspruch genommen, seine Mitarbeiter sind aber schon seit Monaten in Kurzarbeit. Laut Stegmüller wird sich das so schnell auch nicht ändern. "Wir können erst wieder Vollgas geben, wenn die Regierung die Wirtschaftssanktionen aufhebt."
"Wir wurden vergessen!"
2020 hat Stegmüller 1,5 Millionen Euro in den neuen Standort des Betriebes investiert. Nun macht er sich große Sorgen um die Zukunft. "Wir brauchen dringend zusätzliche Hilfen oder eine Gleichstellung mit den anderen Branchen. Im Moment herrscht Chaos. Ich bin Passagier auf meinem eigenen Schiff. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit und Ohnmacht zugleich finde ich besonders schlimm", so Stegmüller. Er wünscht sich von der Regierung einen genauen Fahrplan und genaue Strukturen, keine haltlosen Regelungen. Seit Anfang der Krise seien Zulieferer immer vertröstet oder gar nicht erst beachtet worden. Die Unsicherheit und Angst der Unternehmer in dieser Branche steigt laut Stegmüller von Tag zu Tag an: "Wir wurden vergessen!"
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