Wirtschafts-Highlights 2015: Weberzeile & Hot Spot!
Wirtschafts-Experten des Bezirks Ried rechnen 2015 mit einer ähnlichen Entwicklung wie 2014.
BEZIRK (kat). "Das Innviertel ist die zur Zeit dynamischste Wirtschaftsregion in Oberösterreich, wenn nicht gar in Österreich", so Landesrat Michael Strugl bei einem seiner letzten Besuche in Ried. Dementsprechend gut, mit einem Wirtschaftswachstum das allgemein besser war als der Durchschnitt, verlief auch das Jahr 2014 im Bezirk. "Während die Baubranche teilweise Schwierigkeiten hatte und einige Firmen in Konkurs gingen, zeigte die Industrie eine starke Entwicklung, vor allem die Betriebe FACC und Fill Maschinenbau. Auch die Kaufkraft war gut", zieht Alfred Frauscher, Obmann der Wirtschaftskammer Ried ein Resümee. Er und der Leiter der WKO Ried, Christoph Wiesner, rechnen für 2015 mit einer ähnlichen Entwicklung wie 2014. "Aussichten sind meist abhängig von den Erwartungen. Weltweit herrscht eine große Unsicherheit vor. Viele Krisenherde bestärken diese Stimmung", blickt Wiesner auf die globalen Entwicklungen, von denen auch die Rieder Betriebe betroffen sind.
Quote halten
Der Arbeitsmarkt wird sich laut Klaus Jagereder, Geschäftsstellenleiter des Arbeitsmarktservice Ried, ebenfalls ähnlich darstellen wie 2014. "Für Ried rechnen wir für 2014 mit durchschnittlich knapp fünf Prozent Arbeitslosenquote. Vergleicht man diese Werte in Österreich, gehören wir aktuell zu den Top-Regionen. Das stimmt doch sehr zufrieden. Leichte Steigerungen in der Beschäftigungszahl sollten sicherstellen, dass sich die Quote auf diesem Niveau stabilisieren kann."
Ein wirtschaftlicher Höhepunkt 2015 wird die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums. Dieses dürfte sich laut Jagereder auf den Arbeitsmarkt im Bezirk auswirken. "Prognostiziert werden rund 600 bis 700 Arbeitsplätze. Auch wenn durch Umstrukturierungen da und dort welche verloren gehen, stellt die Weberzeile eine Größenordnung dar, die deutliche Spuren hinterlassen wird. Durch Qualifizierung sollte es auch in diesem Bereich gelingen, Personen einen Zugang in Beschäftigung zu ermöglichen, die die eine oder andere von Unternehmen gewünschte Bedingung nicht zu 100 Prozent erfüllen."
Hot Spot! startet
Neben dem Shopping-Center wird 2015 auch dem Start der neuen Marke "Hot Spot! Innviertel" große Bedeutung eingeräumt. "Wir wollen durch die Initiative das Innviertel besser vernetzen und dadurch stärken. Ziel ist, dass das Innviertel zu einem Hot Spot für Leben und Arbeit wird. Das ist heute die Vision, aber übermorgen vielleicht schon Wirklichkeit", so Wiesner.
Fraglich: Wirtschaftspark
Ein Meilenstein wäre auch die Schaffung eines Wirtschaftsparks Innviertel. Nach den letzten Gemeinderatsbeschlüssen im Dezember wird die Projektgruppe Punkte bewerten wie: wie viele Gemeinden sind dabei, welche Flächen bringen diese Gemeinden ein, was sind ihre Bedingungen. "Man wird etwa zwei Drittel bis drei Viertel der Gemeinden eines Bezirks brauchen, damit die Sache einen Sinn hat. Wird der Wirtschaftspark realisiert, wird dies die Entwicklung der Region massiv positiv beeinflussen und uns für den Wettbewerb mit anderen Regionen gut aufstellen. Wenn nicht, wird der Bezirk sicher nicht untergehen, aber es wird ein Teil der wirtschaftlichen Dynamik an uns vorbeigehen und uns mittelfristig sicher in eine schlechtere Position bringen", meint Frauscher.
Ein unsicheres Kapitel ist nach wie vor auch der FH-Lehrgang, dessen Finanzierung 2014 vom Bundesministerium nicht genehmigt wurde. "Bei der demnächst stattfindenden Neuausschreibung werden wir uns wieder bewerben. Wir gehen von einer hohen Zuschlagswahrscheinlichkeit aus", so die beiden WKO Ried-Experten.
Stimmen aus der Wirtschaft:
Andreas Fill, Geschäftsführer Fill Gesellschaft m.b.h.: „Eine Prognose für das kommende Jahr abzugeben, ist ähnlich schwer wie in den Jahren zuvor. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir auch 2015 unsere Marktposition weiter festigen beziehungsweise ausbauen werden.“
Roland Wiesinger, Geschäftsführer Wiesinger Bau GmbH: „Die österreichische Bauwirtschaft leidet weiterhin unter dem restriktiven Sparprogramm der öffentlichen Hand. Wir als mittelständische Bauunternehmen sind aufgrund des letzten marktbereinigten Jahres im Bezirk Ried positiv gestimmt.“
Reiner Thalacker, Vorstandsvorsitzender Wintersteiger AG: „Für das kommende Jahr 2015 rechnen wir mit einer leichten Erholung der Märkte. Die aktuellen Konflikte in Russland, im Nahen Osten und in Afrika bleiben aber auch im kommenden Jahr ein Risiko.“
Johann Moser, Geschäftsleiter Raiffeisenbank Region Ried: „Die Wirtschaft in unserer Region ist gut aufgestellt um die Chancen im Wettbewerb besser zu nützen. Für uns als Raiffeisenbank sind Sicherheit und gegenseitiges Vertrauen wesentliche Erfolgsfaktoren für die Zukunft.“
Walter Stephan, Vorstandsvorsitzender FACC AG: „Für das Jahr 2015 bin ich sehr optimistisch: FACC wird auch im kommenden Jahr profitabel wachsen. Damit stärken wir unsere Position als Leitbetrieb und attraktiver Arbeitgeber in der Region nachhaltig.“
Ernst Mayr, Geschäftsführer Fussl Modestraße: „Wir werden die Expansion 2015 weiter fortführen und unser Filialnetz ausbauen. Auch unsere große Filiale in Ried wird sich ab Frühling in neuem Glanz zeigen. Generell erwarten wir, dank unserer engagierten Mitarbeiter, ein erfolgreiches Jahr.“
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