Tanne: Baum des Jahres 2015
BEZIRK (kat). 2014 war es die Rotbuche, 2015 wurde nun die Weißtanne zum Baum des Jahres gekürt. Dabei handelt es sich um die heimische Tanne, die bei uns in der Region von Natur aus vorkommt – wenn auch leider nur mehr in geringem Ausmaß, wie Stephan Rechberger, Forstberater der Landwirtschaftskammer Ried, berichtet: "Laut der österreichischen Waldinventur von 2009 betrug die Stammzahl der Tanne im Bezirk Ried 0,4 Prozent, die der Fichte hingegen 67,2 Prozent." Er nennt auch die Gründe für das geringe Vorkommen: "Die Tanne ist eine Schattbaumart. Aufgrund des Kahlschlags gibt es aber wenig Schatten – die Tanne wächst langsamer oder wird gar nicht mehr hingesetzt." Weiters habe auch die Luftverschmutzung in den 1970er-Jahren der Tanne zugesetzt, viele seien gestorben. Und zu guter Letzt sei da noch die Wildproblematik: "Tannen sind bei Rehen leider sehr beliebt", so der Forstberater.
Dabei hat der Baum des Jahres 2015 viele Vorteile. Als Tiefwurzler ist er gut im Boden verankert und hält Stürmen daher besser Stand als beispielsweise die Fichte. Zudem kann sich die Tanne höheren Temperaturen gut anpassen und holt sich bei Trockenheit das Wasser von weiter unten – beim Klimawandel ein großer Vorteil. Ihr Holz ähnelt dem der Fichte, ist aber harzfrei und muss länger getrocknet werden.
Vielen Menschen fällt es schwer, die Tanne von der Fichte zu unterscheiden. Rechberger fasst die Unterschiede deshalb nochmal zusammen:
- Die Tanne hat eine rundere Krone, die Fichte ist nach oben hin spitz
- Die Zapfen der Fichte hängen, bei der Tanne stehen sie nach oben. Was wir unter "Tannenzapfen" kennen, sind eigentlich Fichtenzapfen.
- Die Nadeln der Tanne sind größer und dunkelgrüner, nicht spitz und haben vorne eine kleine Einkerbung. Auf der Rückseite sind zwei weiße Streifen
- Der Spruch "Fichte sticht, Tanne nicht", stimmt
- Die Rinde der Tanne ist silbrig grau, deshalb auch der Name Weißtanne. Zudem ist sie glatter als bei der Fichte.
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