Kinder- und Jugendreha kokon
Dritten Geburtstag mit vielen Erfolgsstorys gefeiert

Johanna wurde im kokon von ihrer Essenssonde entwöhnt und entdeckte gemeinsam mit anderen Gleichaltrigen auf sehr kreative Weise, dass Essen etwas Schönes sein kann. | Foto: privat
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  • Johanna wurde im kokon von ihrer Essenssonde entwöhnt und entdeckte gemeinsam mit anderen Gleichaltrigen auf sehr kreative Weise, dass Essen etwas Schönes sein kann.
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Im September feiert die Kinder- und Jugendreha kokon in Rohrbach-Berg ihren dreijährigen Geburtstag. Tausende persönliche Meilensteine und Erfolgsgeschichten könnten seither vor den Vorhang geholt werden – drei junge Damen gehen hier mutig voran: Johanna, Katharina und Stefanie.

ROHRBACH-BERG. Genau wie kokon feierte auch die mittlerweile dreijährige Johanna aus Pucking kürzlich ihren Geburtstag. Wegen einer angeborenen Trinkschwäche wurde die Kleine in ihren ersten Lebensmonaten über eine Sonde ernährt und 2020 im kokon unter fachlicher Begleitung und Betreuung erfolgreich von dieser entwöhnt. „Mittlerweile ist sie zweifache große Schwester und geht in den Kindergarten, es geht ihr sehr gut. Nur wenn sie Hunger hat, dann muss es schnell gehen“, erzählt die Mama der kleinen Johanna, Miriam Gahleitner.

Katharina Kampl (17) aus Reichersberg ist in ihrer Freizeit meist bei ihrer Stute Nelli anzutreffen. Ihr größter Traum noch im Mai 2021 nach einer Corona-Infektion und anschließender Long-Covid-Diagnose: „Ich möchte wieder reiten können.“ Zu Beginn der Reha stellte alleine das Stiegensteigen eine oft unüberwindbare Hürde dar. Was ihr half, schildert die lebensfrohe Innviertlerin wie folgt: „Es war nicht nur das gezielte Training. Es waren die vielen Tipps der Therapeutinnen und Therapeuten. Ich habe zudem gelernt, geduldiger mit mir zu sein, das ist mir zum Glück bis heute geblieben.“

Die dritte im Bunde ist Stefanie Kagerer, sie ist 18 Jahre jung und lebt in St. Stefan-Afiesl. Steffi, wie sie genannt wird, wurde mit einem Herzfehler geboren und war bereits zweimal auf Reha im kokon. „Ich habe im kokon gezielt an meiner Ausdauer gearbeitet und gelernt, dass ich als Herz-Kind mein eigenes Tempo finden und mir meine Kräfte gut einteilen muss.“ Für die Zukunft hat die junge Dame noch einiges vor: „Ich möchte später so gerne auch einmal mit Kindern arbeiten und ihnen helfen, genauso, wie mir geholfen wurde.“ 

Komplexes Fachgebiet

Mit der stationären Reha für Kinder und Jugendliche füllt kokon eine wichtige Lücke in der Versorgung und Begleitung von jungen Menschen mit chronischen und schweren Erkrankungen. „In der Pandemie litten besonders Kinder und Jugendliche unter den Umständen. Die stationäre Betreuung in unserer Einrichtung konnte das Gesundheitssystem hierbei erneut maßgeblich unterstützen und themenspezifisch echte Zusatzleistungen anbieten“, erklärt Geschäftsführer Stefan Günther.

Das noch junge Fachgebiet der Kinder- und Jugendreha sei komplex und mit der Reha für Erwachsene nicht zu vergleichen. „Das beginnt mit der Tatsache, dass Erwachsene in der Regel den Rehaplatz nehmen, den sie bekommen. Bei Kindern, die begleitet werden müssen, gilt es ein ganzes Familiensystem mitzudenken und entsprechend zu organisieren. Hinzu kommt unsere große Indikationsvielfalt – allein in Rohrbach decken wir fünf umfassende Schwerpunkte ab. Auch die richtige Zusammenstellung von Peergroups ist bei Kindern und Jugendlichen viel bedeutender – ein Kleinkind und eine Teenagerin können schlicht nicht in der gleichen Therapiegruppe sein“, erklärt Primaria Evelyn Lechner, Ärztliche Direktorin des Hauses.

Familienorientierte Reha gefordert

Aspekte, die auch die Wünsche der Experten für die Zukunft auf den Punkt bringen. So gibt es bei der familienzentrierten Reha noch einiges zu tun, vor allem müssen die Begleitpersonen eine Freistellung mit Rechtsanspruch bekommen. „Wir wissen aus unzähligen Gesprächen mit den betroffenen Familien, dass die Reha oft auf das nächste Jahr verschoben oder gar ganz abgesagt werden muss, weil der Urlaub bzw. Sonder- und Pflegeurlaub der Eltern bereits aufgebraucht ist“, betont Lechner.

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