Musik-Urgestein Bayer spielt 63 Jahre Posaune

Josef (Pepi) Bayer spielt sein 60. Konzert bei der Bürgergardemusik
Mit zwölf Jahren lernte der 77-jährige Haslacher Geige, mit 14 Jahren Posaune. Seitdem ist er leidenschaftlicher Musiker bei der Bürgergardemusik Haslach. Musik bereichert mein Leben, sagt er.
HASLACH. Es geht mir etwas ab, wenn ich nicht in die Musikprobe gehen kann. Es gehört auch dazu, dass man nachher fortgeht. Die Kameradschaftspflege ist neben dem Musizieren was ganz Wichtiges, sagt Josef Bayer. Dass er kaum eine Probe auslässt, bestätigen seine langjährigen Musikkollegen. Über die Blasmusik habe ich die Freude an der Musik entdeckt. Das gemeinsame Musizieren ist etwas ganz Schönes. Man kann beitragen, Feste und feierliche Anlässe zu verschönern, meint Bayer. Am liebsten spielt er Kirchenmusik und klassische Stücke. Ich mag eher ernstere Musik, da habe ich mehr Zugang. Pop-Musik mag ich eher weniger, sagt der leidenschaftliche Musiker. Seinen ersten Einsatz bei der Blasmusikkapelle hatte er mit 14 Jahren, schon drei Monate, nachdem er mit dem Posaunenlernen begonnen hatte. 1984 hat er den Kapellmeisterkurs gemacht, von 1990 bis 1996 war er Kapellmeister, seit 1996 ist er Kapellmeisterstellvertreter. Als es noch keine Musikschule gab, hat er vielen jungen Leuten Privatunterricht gegeben. Jahrelang war er als Tanzmusiker aktiv.
Um 1960 habe ich bei einer Tanzmusikgruppe bei Walfried Gahleitner mitgespielt, um 1970 bei der Tanzkapelle von Hetzmannseder Ferdl, den späteren `Böhmerwaldmusikanten`. Da habe ich auch Gitarre und Bassgitarre gespielt. Vor fünf Jahren habe ich damit aufgehört. Für mich war das Tanzlmusispielen eine Abwechslung, die mir viel Spaß gemacht hat, erzählt er.

Turmblasen an Weihnachten
Jahrelang spielte er auch bei der Blasmusikkapelle in einem Quartett mit: Besonders schön waren für ihn Auftritte bei festlichen Anlässen, wie dem Turmblasen an Weihnachten. Vor ein paar Jahren habe ich damit aufgehört. Ich muss einfach etwas kürzer treten. Gerne spielt er aber noch bei kirchlichen Feiern und Messen mit. Da packt er dann seine Bassgeige aus. Kirchenmusik zählt für mich zum Schönsten, meint er. Woran er sich in seiner Musikerlaufbahn besonders gern erinnert? An die Ausflugsfahrten und die Konzertreisen nach Frankreich Russland und Deutschland. Den ersten größeren Ausflug in seinem Leben machte er mit der Musikkapelle im Jahre 1952 nach Villach.
Als unser Kapellmeister, Herr Geit gesagt hat, dass wir nach Villach fahren, hab ich nach der Probe gleich den Atlas hervorgeholt, um überhaupt einmal zu wissen, wo das liegt. Besonders in Erinnerung sind mir unsere Auftritte in schönen Konzertsälen in Leningrad, Moskau und Wolgagrad anlässlich unserer Russlandreise im Jahre 1985. Dann wird er nachdenklich und meint nach einiger Zeit: Mir fallen auch die Begräbnisse ein, wo man sich von Musikerkollegen musikalisch verabschiedet hat. Das vergisst man nicht. Auf sein jahrelanges, verdienstvolles, musikalisches Wirken angesprochen, meint er bescheiden: Dass man solange dabei sein kann, wird einem geschenkt. Ich bin gottseidank auch nie richtig krank gewesen. Viel Zeit verbringt er auch heute noch mit dem Musizieren. Sonst habe er kein Hobby. Musizieren bereichert mein Leben. Ich könnte mir ein Leben ohne Musik nicht vorstellen, meint er.

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