Ab 40 Jahren regelmäßig zur Mammographie
BEZIRK. Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frau in Österreich. Jede neunte Frau erkrankt in ihrem Leben daran. Das sind jährlich an die 4600 Frauen österreichweit. Vor allem ab dem 45. Lebensjahr steigt die Zahl der betroffenen Frauen stark an. "Für die Entstehung von Brustkrebs spielen viele Faktoren wie zum Beispiel hormonelle Veränderungen oder Umwelteinflüsse eine Rolle", erklärt Oberarzt Peter List. Mit Hilfe der Mammographie und der ergänzenden Ultraschalluntersuchung kann Brustkrebs frühzeitig erkannt werden. Bisher wurde ab dem 40. Lebensjahr eine Vorsorgemammograpie empfohlen. "In der Umsetzung steht nun ein neues Brustkrebsfrüherkennungsprogramm. Dieses soll beschwerderfeie Frauen im Alter von 45 bis 70 Jahren erfassen. Frauen ohne tastbaren Knoten oder andere verdächtige Veränderungen werden durch ein Einladungsschreiben zur freiwilligen Vorsorgemammographie aufgefordert", erklärt er. Die Auswahl der Röntgenordinationen, die diese Untersuchung durchführen werden, unterliegt strengen Qualitätskriterien. "Ab Oktober dieses Jahres wird daher die Mammographie in Rohrbach nur mehr ausschließlich im Ärztezentrum mit Terminvereinbarung angeboten."
"Es soll damit eine zentrale Datenerfassung und eine weiter Qualitätssteigerung erreicht werden. Endziel ist letztendlich eine Senkung der Sterblichkeitsrate, da Krebserkrankungen früher erkannt und daher effizienter behandelt werden können", erklärt Oberarzt Manfred Spannbauer. "Sollte eine Frau allerdings selbst einen Knoten tasten oder sonstige verdächtige Veränderungen an ihrer Brust feststellen, sollte sie unverzüglich ihren Vertrauensarzt aufsuchen, um dies entsprechend weiter abzuklären." Der Nutzen einer solchen Untersuchung, die nicht schmerzhaft sein muss, ist auf jeden Fall sinnvoll: "Bei Früherkennung von kleinen Gewächsen sind die Heilungschancen sehr hoch. Das Strahlenrisiko einer Mammographie ist dazu verschwindend gering", sagt Spannbauer.
Es ist nahezu unmöglich, bei Patientinnen mit Mammakarzinom im Nachhinein einen einzelnen, besonderen Anlass für die Tumorentstehung auszumachen. Aus großen Studien lassen sich folgende Faktoren ableiten, die das Erkrankungsrisiko beeinflussen: Der Einfluss der Geschlechtshormone scheint eine wesentliche Rolle zu spielen: Je länger eine Frau mit dem zyklischen Auf und Ab der Spiegel von Östrogenen und Gestagenen lebt, desto höher ist für sie die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken. "Einen ungünstigen Einfluss auf das Brustkrebsrisiko haben Bewegungsmangel und Übergewicht, wobei sich das Körpergewicht hauptsächlich nach den Wechseljahren risikosteigernd auszuwirken scheint", sagt List. Auch Männer und noch sehr junge Frauen können von der Erkrankung befallen werden, obwohl dieses jedoch eine Seltenheit darstellt. Die Angst an Brustkrebs zu erkranken ist hoch. Eine der guten Nachrichten ist, dass immer weniger Frauen im Verhältnis zur Anzahl der Neuerkrankungen tatsächlich an Brustkrebs sterben. Dank der modernen Medizin insbesondere in Hinblick auf die Früherkennung und der modernen Therapieformen sind heutzutage solche Erfolge zu erzielen.
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