Arcus fürchtet um Zivildiener
BEZIRK. Die Abschaffung der Wehrpflicht würde gleichzeitig das Aus für den Zivildienst bedeuten. Organisation aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich, darunter auch das Arcus Sozialnetzwerk und die Altenfeldner Werkstätten fürchten "spürbare Auswirkungen" in diesem Zusammenhang – auch in Bezug auf das über den Zivildienst hinausgehende freiwillige Engagement. Arcus hatte in den vergangenen Jahren jeweils rund 30 Zivildiener. "Mit dem Planwert von rund 35 Zivildienern im Jahr 2013 rechnen wir auch in den Folgejahren", sagt Franz Stadlbauer, Geschäftführer des Arcus Sozialnetzwerks. Zivildienst hat bei Arcus eine lange Tradition. "Die Zivildiener sind ein wertvoller Teil der gesamten Betreuungslandschaft bei Arcus", erklärt Stadlbauer. "Sie ermöglichen uns, dass wir mehr an Aktivitäten, Förderangeboten und an Unterstützungsleistung anbieten können. Sie ermöglichen damit die Schaffung eines Mehrwertes für das Gemeinwesen." Speziell bei den Menschen mit Beeinträchtigung würden sie für mehr Lebensfreude sorgen.
Zivildiener bei Arcus unterstützen die Betreuer bei ihren Aufgaben und die Menschen mit Beeinträchtigung bei der Bewältigung ihrer alltäglichen Lebensaufgaben. Sie sind auf zwölf Arcus-Einsatzstellen in den Bezirken Rohrbach und Urfahr Umgebung verteilt und helfen in den Bereichen Wohnen sowie Arbeit und Beschäftigung mit. "Die Zivildiener sollen gerne bei uns arbeiten", ist Stadlbauer ein Anliegen. "Wir wollen die jungen Menschen auch für die "Freiwillige Sozialbegleitung" gewinnen und wir müssen, wie beim Facharbeitermangel, für den Wettbewerb um die Zivildiener gut gerüstet sein."
Derzeit entscheidet sich rund ein Drittel der Wehrpflichtigen für den Zivildienst. 90 Prozent aller Zivildiener (österreichweit 13.500) sind im Sozial- und Gesundheitsbereich beschäftigt. Das Rote Kreuz hat jährlich 550 Zivildiener im Rettungsdienst. Etwa 80 Prozent von ihnen bleiben der Rettungsorganisation danach als freiwillige Mitarbeiter erhalten. Das Rote Kreuz ist österreichweit die größte Zivildienst-Trägerorganisation. Landtagspräsident Friedrich Bernhofer rechnet damit, dass es ohne Zivildienst auch weniger Ehrenamtliche geben wird. "Die Sozialorganisationen müssten viele zusätzliche hauptamtliche Mitarbeiter einstellen, was zu erheblichen Mehrkosten führen würde oder, wie in Deutschland, wo zahlreiche soziale Dienstleistungen gekürzt werden mussten", sagt Bernhofer.
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