Aus der Idee ist ein Produkt geworden

Menschen ohne Fingerkraft können sich zum Beispiel beim Duschen einhängen. Die „Röhre“ verhilft zur mehr Selbstständigkeit. | Foto: Foto: Idukk
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  • Menschen ohne Fingerkraft können sich zum Beispiel beim Duschen einhängen. Die „Röhre“ verhilft zur mehr Selbstständigkeit.
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BEZIRK (wies). Die BezirksRundschau sucht mit dem Ideenwettbewerb „120 Sekunden“ die Geschäftsidee 2014. Voriges Jahr hat die Jury die Idee im Bezirk Rohrbach gefunden. Thomas Pühringer und Fritz Märzinger, zwei Sozialarbeiter, entwickelten eine spezielle Vorrichtung in Form eines Rohres. In dieses Rohr kann ein Patient seinen Unterarm geben und sich somit fast ohne Handkraft hochziehen. Seit dem Sieg hat sich bei den beiden viel getan. „Nach dem Finale ist es für uns erst richtig los gegangen“, erzählt Thomas Pühringer.
Sie haben den Armröhrengriff weiterentwickelt und das Patent dafür eingereicht. Das war ein schwieriger Weg.
„Der Zuständige beim Patentamt in Wien hat uns anfangs nicht ernst genommen. ,Heast, wos wollts mit dera Rean, wollts Blumen reinsetzen?‘ hat er gefragt“, erzählt Pühringer.
Mithilfe von Patentanwälten, nach Investition von einigen tausend Euro und nach fast genau einem Jahr „Prüfzeit“ schaut es schließlich gut aus mit dem Patent. Ein derartiges Produkt, wie Märzinger und Pühringer es entwickelt haben, gibt es weltweit noch nicht. „Je mehr wir uns mit unserer Erfindung auseinandergesetzt haben, desto stärker ist uns bewusst geworden, was für eine große Hilfe die Gründerberatung der Wirtschaftskammer war, die wir gewonnen haben“, sagt er.

Armröhre wird produziert
Dadurch haben sie Heinrich Kurz, Geschäftsführer eines technischen Büros für Produktdesign (idukk) in Linz, kennen gelernt. „Er war von unserer Idee so begeistert, dass er sie kostenlos und professionell für uns so weiterentwickelt hat, dass der Armröhrengriff markttauglich ist“, freut sich Pühringer. Der Griff ist nun höhenverstellbar, individuell erweiterbar mit einem Haltegriff links, rechts oder beidseitig und auf die Armdicke des Patienten anpassbar. Zehn Prototypen werden nun produziert und in der Praxis erprobt. „Wir werden Altenheime, Physio-therapeuten, Krankenhäuser, Rehaeinrichtungen und private Haushalte kontaktieren, um unsere Erfindung im praktischen Gebrauch testen zu lassen“, sagt Pühringer. In einem nächsten Schritt soll der Armröhrengriff dann weiter verbessert werden und schließlich in Produktion gehen. In Zukunft muss auch der Vertriebsweg überlegt werden.

Hilft Schlaganfallpatienten
„Reich zu werden und uns in die Karibik abzusetzen, ist nicht unser Ziel. Wir wollen, dass das Produkt vielen Menschen hilft“, sagen die Erfinder. Laut Experten hat die Erfindung großes Potenzial. Vielleicht hängt schon bald in vielen öffentlichen Einrichtungen und privaten Haushalten der Haltegriff für Menschen mit Beeinträchtigung und Schlaganfallpatienten, „made“ in Nebelberg.

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