Theater Kirchberg
"Der wahre Jakob" begeisterte die Zuschauer
Nach drei Jahren fand "Der wahre Jakob" nun endlich seinen Weg auf die Theaterbühne. Am Silvesterabend feierte das Theaterstück erstmals Premiere.
KIRCHBERG. Bereits im Dezember 2019 haben die ersten Proben zum Theaterstück „Der wahre Jakob“ in Kirchberg begonnen. Die Premiere war für April 2020 geplant, doch die Corona-Krise änderte diese Pläne und so musste verschoben werden. Der tiefere Sinn dieses Lustspiels von Franz Arnold und Ernst Bach dreht sich übrigens um den ewigen Kampf zwischen Schein und Sein, dem die Menschen im Leben ständig ausgeliefert sind.
Lange Theatertradition
In Kirchberg wird nachweislich seit 120 Jahren – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – öffentlich Theater gespielt. Das älteste noch erhaltene Theaterplakat stammt aus dem Jahre 1902. Der Eintritt kostete damals 60 Heller (1. Platz) bzw. 20 Heller (Stehplatz). Es gab sogar schon einen regulären Kartenvorververkauf. Gespielt wurde damals im Gasthaus Holzmannhofer (heute Zalto-Höglinger), jeweils im 15 Uhr, bei Tageslicht. Denn elektrisches Licht gab es damals noch nicht. Theater gespielt wurde auch schon vorher, allerdings nur in der Schule von Kindern. Es waren immer Pfarrer und Lehrkräfte, die das Theaterspiel forcierten. Bereits 1870 gibt es einen Zeitungsartikel, der von einem von Kirchberger Volksschülern aufgeführten „Festspiel für Österreichs Jugend“ berichtet. Anlass war die silberne Hochzeit des Kaiserpaares. Im Laufe der Jahrzehnte haben verschiedenste Gruppierungen den Theaterbetrieb aufrechterhalten, so etwa die „Marianische Jungfrauenkongregation“, der Burschenbund „Die Tannberger“ und in der zweiten Republik vor allem die „Katholische Jugend“.
Kulturgemeinschaft entstanden
Vor 50 Jahren wurde dann die Kulturgemeinschaft Kirchberg/Donau gegründet, die sich damals dem Theaterspiel, der Kleinkunst, der Volkskultur und der Erwachsenenbildung verschrieben hat. Ein in dieser Form wohl einzigartiger Verein im Bezirk. Seit dieser Zeit trägt dieser Verein die hohe Verantwortung für die Weiterentwicklung der Kirchberger Theatertradition. Verantwortlicher Spielleiter ist seit 40 Jahren Heinrich Pusch.
Schauspieler seit 50 Jahren
Unzählige helfende Hände und inspirierende Köpfe sind ständig in das Theatergeschehen involviert. Das macht das Ganze so erfolgreich. Ein spezieller Schlüssel zum Erfolg ist aber auch die ständige Weiterbildung der Schauspieler. Dafür hat sich in den letzten 30 Jahren der Profi-Regisseur und Schauspieler Joachim Rathke aus Linz in besonderer Weise verdient gemacht. Die Schauspieler sind nun einmal das künstlerische Aushängeschild jedes Theaters. Zwei davon sollen jetzt vor den Vorhang geholt werden. Karl Rothberger stand vor 50 Jahren zum ersten Mal auf der Kirchberger Theaterbühne. An 25 abendfüllenden Produktionen war er beteiligt, meistens in einer Hauptrolle, und ist es erfreulicherweise nach wie vor. Seine Auftritte bei Einaktern und Sketches im Rahmen von Heimat- und Faschingsabenden sind ohnehin nicht mehr zu zählen. Zur selben Zeit ist auch Frau Renate Zalto in das Scheinwerferlicht der Bühne getreten, allerdings damals noch als Kind. 14 Produktionen hat sie seither als Schauspielerin mit geprägt. Auch ihr gilt ein „Toi-Toi-Toi“ für noch viele Theaterjahre.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.