Topothekar spricht über frühere Zeiten
"Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich"

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Langsame EDV-Geräte und Computerkurse: Ignaz Märzinger spricht über frühere Zeiten und erklärt, dass die heutige Technologie sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt.

BEZRIK ROHRBACH. "Mit dem 'Blechtrottel' arbeiten, ist keine Hexerei", sagte Ignaz Märzinger im Jahr 1994 im Interview mit der ehemaligen Mühlviertler Rundschau. Damals hatten die Leute noch großen Respekt vor dem Computer, weiß Märzinger aus den Erfahrungen seiner EDV-Einführungskurse. Seither hat sich aber vieles verändert. Der PC und auch das Smartphone gehören mittlerweile zum täglichen Gebrauch. "Dass es in diese Richtung geht, habe ich früher schon gewusst. Ich habe jedoch nicht damit gerechnet, dass der Fortschritt so groß sein würde", berichtet Märzinger. Mit Windows sei in der digitalen Welt ein Tor aufgegangen. "Der nächste Schub war dann das Internet", erinnert sich der 74-Jährige. "Von da an ging es steil bergauf", so Märzinger, der mittlerweile selbst mit dem neuesten Equipment ausgestattet ist.

Der Kollerschlager hat sich auch in den 90er Jahren schon ständig mit neuen Einführungen beschäftigt, um stets am aktuellen Stand zu sein. Bis zu seinem 70. Lebensjahr führte er außerdem Computerkurse durch, um die Bevölkerung in die Geheimnisse der EDV einzuweihen. "Mittlerweile weiß eigentlich jeder, wie ein PC funktioniert und wie man damit umgeht. Das war aber nicht immer so. Der Andrang bei den ersten Computerkursen, die ich bereits vor etwa 20 Jahren abgehalten habe, war dementsprechend groß."

Ignaz Märzinger gab bis zu seinem 70. Lebensjahr Computerkurse. | Foto: Topothek
  • Ignaz Märzinger gab bis zu seinem 70. Lebensjahr Computerkurse.
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Fluch und Segen zugleich

Zu der schnell voranschreitenden Digitalisierung meint Märzinger: "In den letzten Jahren hat sich einiges verbessert. Früher war der Computer beispielsweise nicht multitaskingfähig. Man musste zuerst mal warten, bis der PC hochgefahren war, danach war es lediglich möglich, ein Programm zu benutzen. Heute geht alles viel schneller." Zudem ist der Computer heute ein vielfältiges Gerät: Er kann eine Musikanlage, ein Unterhaltungsmedium, eine Freizeitbeschäftigung und ein Arbeitsgerät sein. Er bietet auch die Möglichkeit, mit anderen Menschen zu kommunizieren.

Das Ganze bringe aber auch einige Nachteile: "Viele hängen nur noch am PC oder am Handy und verbringen die meiste Zeit in den sozialen Medien, anstatt wirklich miteinander zu sprechen. Das ist nicht gesund." Die neuen Technologien seien Fluch und Segen zugleich: "Ich bin nicht gegen das Neue, Moderne. Überhaupt nicht. Aber wenn es ausufert, dann ist es nicht mehr in Ordnung."

Homeoffice setzte sich zu Beginn nicht durch

"In der schnelllebigen Zeit von heute ist es in Vergessenheit geraten, dass Kollerschlager Pioniere auf dem Gebiet der Digitalisierung Hervorragendes geleistet haben. Eine Gruppe Vordenker setzte sich in den Kopf, eine moderne Arbeitsform umzusetzen", erklärt der 74-Jährige. Das Projekt nannte sich TOM-K (Telearbeit Oberes Mühlvierel – Kollerschlag). Zu Beginn funktionierte das Ganze aber nicht so wie geplant: Die Arbeitgeber waren misstrauisch, die Arbeitnehmer unsicher und auch die Infrastruktur, also das Glasfaser-Internet, fehlte zu dieser Zeit noch. Den Durchbruch schaffte man damals noch nicht. "Der Corona-Pandemie ist es geschuldet, dass quasi über Nacht 'Home Office' in aller Munde war und seither ein nicht mehr wegzudenkendes Arbeitsmodell ist."

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