Ein Mann der Tat ist nicht mehr: Nachruf Berthold Bumberger

HOFKIRCHEN. Am 12. Februar verstarb wenige Monate nach seinem 80. Geburtstag unerwartet Berthold Bumberger, Altbauer in Hofkirchen. Mit ihm schied ein Hofkirchner Gemeindebürger aus dem Leben, der sich ein Leben lang im öffentlichen Gemeinde- und Pfarrleben engagiert und aktiv eingebracht hatte.
Schon mit 15 Jahren musste der leidenschaftliche Bauer am großen elterlichen Bauernhof hart anpacken und manchmal den Bauer ersetzen. Er übernahm das elterliche Anwesen 1961 und heiratete 1964 seine Ehegattin Frieda, mit der er über 50 Jahre verheiratet war. Gemeinsam erweiterten sie den anfangs schlecht aufgestellten Betrieb und waren dabei über Jahrzehnte sehr erfolgreich. Zwei Söhne, Stefan und Wolfgang erfuhren am elterlichen Hof eine gute Erziehung.

Im Gemeindegeschehen aktiv
Immens viel Zeit widmete Berthold Bumberger Jahrzehnte hindurch dem öffentlichen Gemeindegeschehen. 60 Jahre war er aktives Mitglied der ÖVP, davon 22 Jahre lang Hofkirchner Ortsparteiobmann. 18 Jahre lang war er aktives Mitglied im Gemeinderat, Ortsbauernobmann und Obmann des Jagdausschusses. In der damals sehr bekannten und wichtigen regionalen ÖVP-nahen Aktionsgruppe AKOM war Berthold Bumberger interessiertes Mitglied. Als Ortsbauernobmann schenkte er den Hofkirchnern Bauern viel Zeit und große persönliche Unterstützung. In seiner letzten politischen Funktion kümmerte sich der rüstige Pensionist als Altbauernobmann der örtlichen Bauernschaft.

Musiker mit Herz
Musisches Talent wurde schon früh ins Vereinsleben eingebracht. Weil seine Lehrer das große musikalische Talent des Schülers Berthold Bumberger zu schätzen wussten holten diese den jungen Mann schon mit 15 Jahren in den Männer- und den Kirchenchor. Auch beim örtlichen Musikverein brachte er sich schon in diesem jungen Alter als Flügelhornist ein. Dort wurde er bald angesehener und verlässlicher Stimmführer. Berthold Bumberger setzte seine Freizeit auch unentgeltlich zur Ausbildung weiterer Jungmusiker ein und war viele Jahre Kapellmeisterstellvertreter. 25 Jahre blieb er dem Musikverein als aktives Mitglied treu, dem Männer- und Kirchenchor sogar 60 Jahre lang. Das Singen war seine größte Leidenschaft, oft begeisterte er als Solist sowohl mit seiner Stimme als auch am Flügelhorn. Als Trompeter und Sänger der damals beliebten „Lustigen Hofkirchner Buam“ erwarb sich der damalige Jungbauer Anerkennung und Bekanntheitsgrad. Seine wichtigsten persönlichen Eigenschaften waren Zielstrebigkeit und Leistungswille. Sein schauspielerisches Talent lebte der Verstorbene in seiner Heimatgemeinde mit großer Hingabe als Laienheaterspieler aus.

Unbezahlbares Engagement
„Berthold Bumbergers unzählige Aktivitäten in der Öffentlichkeit waren unbezahlt. Sie waren aber mit Sicherheit nicht umsonst“, stellte Bürgermeister Martin Raab bei seiner Traueransprache abschließend fest. „Berthold Bumberger konnte dem Tod aufrecht und selbstbewusst entgegentreten." Dem Verstorbenen gebührt ein letztes bescheidenes Dankeschön, das der Bürgermeister stellvertretend für viele Weggefährten und die Gemeindebevölkerung beim Begräbnis aussprach.