Eine Familie – sechs Mitglieder und Musik im Blut
Die Öllers aus Leithen haben heuer ihre zweite CD veröffentlicht
Alte Volkslieder und Eigenkompositionen sind die Spezialität von Christine und Peter, Alexander, Paul, Simon und Verena – die als Gruppe Leinöl unbekanntes Liedgut aufmöbelt und Tradition auf der Bühne wiederbelebt.
JULBACH. „Schon als Babys haben die Kinder im Takt mitgewippt. Musik war schon immer wichtig in unserer Familie. Das Erste, was die Kinder nach der Schule gemacht haben, war, dass sie zum Instrument gegriffen haben“, erzählt Christine Öller. Sie ist für Mandoline und Gesang zuständig. Jedes Bandmitglied spielt mehrere Instrumente. Der älteste Sohn Paul ist außerdem Musiklehrer.
Mundart pflegen
„Spannend ist, dass jeder eigentlich seinen eigenen Zugang zur Musik hat. Auch wenn sich unsere Söhne auf unterschiedliche musikalische Wege von Jazz bis Metal begeben haben, finden wir in den alten Volkslieder unseren gemeinsamen Nenner“, erzählt Peter Öller und ergänzt: „Wir legen Wert darauf, dass in Mundart gesungen wird. Der Dialekt ist gefährdet, und droht verloren zu gehen. Wir versuchen, ihn weiter zu pflegen. In der Familienband Leinöl hat man sich auf die Fahnen geheftet, Volksweisen mit Afro Beat, World Music, Funk und Rock zu verbinden. „Was wir aber auf keinen Fall spielen oder singen ist volkstümliche Musik“, stellt Peter Öller klar. Mit dieser Art von Musik kann er nichts anfangen. Seine Vorbilder sind Udo Jürgens, Peter Alexander und die Beatles. Der Keyboarder der Gruppe ist ein Vollblutmusiker. Neben den Auftritten und Proben mit der Familie ist er außerdem noch beim Kirchenchor und spielt in einer Jazzband.
Mit Konzerten begeistern
Der Name Leinöl setzt sich aus dem mundartlich ausgesprochenen Wohnort und den ersten beiden Buchstaben des Familiennamens zusammen. Im Vorjahr hat die Familie sieben Konzerte gespielt. Selbst im benachbarten Bayern findet ihre Art Musik zu machen, guten Anklang. „Mein Lieblingslied ist ,Leitln derfts lustig sein’. Wir spielen es gerne auf der Bühne, weil es die Zuhörer mitreißt“, erzählt Christine Öller. „Steht ein Auftritt an, dann wird verstärkt geprobt. Es ist nicht immer leicht, alle Geschwister an einen Ort zu holen“, sagt Tochter Verena.
Einfach zum Instrument gegriffen wird allerdings immer bei Familienfeiern – treu dem langjährigen Motto „Musik wäscht den Staub von der Seele“. „In der Pubertät hat die Musik Brücken zwischen uns als Eltern und den Kindern geschlagen“, erzählt Peter Öller.
Eigenkompositionen veröffentlichen
Im Laufe der Jahre enstanden bei Leinöl immer wieder Eigenkompositionen, die nun auf einem Album zusammengefasst wurden. 14 Mundartlieder finden sich auf „Drei Tog“. „Auf der neuen CD hat jedes Mitglied ein eigenes Lied komponiert“, erklärt Verena. Mutter Christine hat ihren Mundart-Rap „Gemüsegoatn“ zum Beispiel beim Arbeiten im „Gartl“ geschrieben. „Die anderen Familienmitglieder sind in Sachen neue Lieder die größten Kritiker“, lacht Christine. 1000 Stück hat man von „Drei Tog“ pressen lassen. Viel Zeit hat die Familie beim Einspielen im Studio in Linz verbracht. Damit jeder Hörer auch den Text versteht, findet sich im Cover die Übersetzung der tiefst mühlviertlerischen Ausdrücke. Das neue Leinöl-Werk ist ab März auch auf Amazon.de und itunes.com erhältlich.
Diese Aktion ist beendet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.