Hobbybrauer aus Rohrbach
"Es dampft nicht nur die Sudpfanne"
Als Gypsy-Brewer, auch Wanderbrauer genannt, sind Christoph Sonnleitner und Harald Wolfesberger bekannt. Die beiden produzieren Biere in angemieteten Brauereien.
BEZIRK ROHRBACH. "Da wir eine große Vorliebe für hopfenbetonte Biere haben, aber bei uns in Österreich das klassische 'Märzen Bier' dominiert, ist es unser Ziel, der österreichischen Bierkultur wieder Leben einzuhauchen. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, Bier fernab von Einheitsbrei und Massenware zu brauen", erklären sie. Alles begann in ihrer kleinen Keller-Brauerei in Rohrbach-Berg, wo die zwei ihr Handwerk selbstständig erlernten. "Nach wie vor dampft hier nicht nur die Sudpfanne, sondern auch unsere Köpfe, wenn wir neue Rezepte kreieren und verfeinern", sagen die Hobbybrauer. Schwierigkeiten gab es natürlich einige, da die beiden erst herausfinden mussten, welche Hefe, Hopfen und Malz am besten zu ihren Bieren passen. "Fehlversuche im eigentlichen Sinn gab es kaum. Es brauchte aber schon einige Sude, bis sie unseren kritischen Ansprüchen gerecht wurden", erläutern die Rohrbacher.
"Wir wurden belächelt"
Die Brauerei der beiden Hopfenenthusiasten nennt sich "57brewery". Da sie in erster Linie etwas Modernes schaffen wollten, haben sie sich für die englische Variante entschieden. Die Zahl 57 begleitet die Rohrbacher schon seit mehr als zehn Jahren. "Diese Zahl war die Hausnummer unseres Band Proberaumes, der Sexleg's Cadillac's. Nun wurde der Raum in unser erstes Sudhaus umfunktioniert." Als sie Familie und Freunden erzählt haben, dass sie ihr eigenes Bier brauen wollen, war das Feedback sehr positiv. "Nachdem wir aber mit der Idee gekommen sind, dies auch gewerblich zu betreiben, wurden wir eher belächelt. Genau das ist aber unsere Motivation."
Von der Masse abheben
Mit dem Golden Ale "Schmieröl", das eine erfrischende Zitrusnote aufweist, und dem Indian Pale Ale "Kickstarter", welches mit Aromen von tropischen Früchten und dem extra Kick Hopfen verfeinert wurde, haben sich die beiden bereits einen Namen gemacht. "Die Grundidee bei unseren Biernamen war diese, dass wir uns von der breiten Masse abheben wollten. Es musste etwas Spezielles her. Da wir beide leidenschaftliche Motorradfahrer „Cafe-Racer“ sind, kombinierten wir unsere Leidenschaften", erklären Wolfesberger und Sonnleitner.
Größere Ziele in Angriff nehmen
"Immer wieder ein Highlight ist es, wenn wir uns für ein paar Tage in die wohl schönste Brauerei Österreichs einmieten, genauer gesagt in die Aviva Brau-Boutique in St. Stefan." Bei einer traumhaften Kulisse über dem schönen Mühlviertel werden pro Sud 250 Liter Bier in reiner Handarbeit gebraut. "Der schönste Teil unserer Arbeit kommt aber zum Schluss: Das Bier kann verkostet werden", so die Rohrbacher. Momentan betreiben sie die Brauerei nebenberuflich, arbeiten noch Vollzeit. Der Medizintechniker und der Krankenpfleger haben aber größere Ziele mit der Brauerei. Die Biere gibt es bereits österreichweit im Onlineshop .
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