Film von Bernhard Rammerstorfer spielt im Gedenkjahr wichtige Rolle
NIEDERWALDKIRCHEN. Der internationale preisgekrönte Film "Leiter in der Löwengrube" des in Niederwaldkirchen geborenen Bernhard Rammerstorfer wurde auf Initiative und mit Unterstützung des Österreichischen Kulturforums in Bukarest auf Rumänisch übersetzt, um ihn auf diversen Filmfestivals als österreichischen Beitrag zum Gedenkjahr "100 Jahre Republik", "80 Jahre Anschluss" und "70 Jahre Menschrechte" zu spielen. "Beim grenzüberschreitenden 'Mitteleuropa Filmfestival' wird der Film nun am 22. November in der Ukraine und am 29. November in Rumänien als Premiere vorgeführt", freut sich Rammerstorfer. Der Film, mittlerweile mit 16 internationalen Auszeichnungen in den USA, Europa, Asien und Russland prämiert, schildert die Lebensgeschichte des KZ-Überlebenden Leopold Engleitner, der als Zeuge Jehovas in den drei Konzentrationslagern Buchenwald, Niederhagen und Ravensbrück inhaftiert war. Trotz schwerster Misshandlungen durch die Nazis, gab er seine Grundsätze nicht auf und verweigerte den Dienst in der Deutschen Wehrmacht. Er sagte einmal: "Ich habe mich immer bemüht, gerechte Grundsätze anzuwenden und die Rechte des anderen zu wahren. Darum hat mich niemand zwingen können, eine Waffe gegen einen Mitmenschen zu richten." Als Kind musste er bereits die Schrecken des Ersten Weltkrieges am eigenen Leib verspüren und berichtet als Augenzeuge über diese schwere Zeit.
Persönlichen Bezug zu Rumänen
Mit über 100 Jahren reiste er später als ältester Holocaust-Vortragender weltweit bis wenige Monate vor seinem Ableben im 108. Lebensjahr über 150.000 Kilometer in Europa und in den USA sowie Russland, um vor allem jungen Menschen die Bedeutung von Toleranz und Menschlichkeit für den Frieden ans Herz zu legen. "Darum freut es mich besonders, dass durch diese aktuellen Filmfestivals auch Menschen in Osteuropa von Leopold Engleitners Lebensgeschichte erfahren und so ebenfalls Lehren für ihr Leben daraus ziehen können", sagt Rammerstorfer. Darüber hinaus gibt es in Rumänien auch einen besonderen Bezug in der Familengeschichte Engleitners: Seine Vorfahren wurden um 1700 von Bad Ischl nach Rumänien deportiert, weil sie Protestanten waren, und so ebenfalls Opfer religiöser Intoleranz waren.
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