Rollende Engel machten es möglich
Josef wollte ein letztes Mal das Elternhaus in Haslach besuchen

- Josef durfte seine Angehörigen in Haslach besuchen.
- Foto: Rollende Engel
- hochgeladen von Sarah Schütz
Das Elternhaus nochmal zu besuchen, war der letzte Wunsch des schwerkranken Josef. Die Organisation "Rollende Engel" machte es möglich.
HASLACH. Josef befindet sich seit einem Jahr wegen einer schweren Erkrankung in einem Pflegeheim und sein Gesundheitszustand verschlechtert sich täglich. Mehrmals die Woche bekommt er Besuch von seiner Familie und immer wieder äußerte er den Wunsch, einmal noch das Elternhaus zu besuchen und die ganze Familie noch einmal zu sehen. Diesen Wunsch erfüllten ihm kürzlich Julia, Vanessa und Florian von der Organisation "Rollende Engel". Im Pflegeheim angekommen, fanden sie einen Fahrgast vor, der große Schmerzen hatte und bereits ziemlich schwach war. Nach einem ausführlichen Gespräch mit Josef und seiner Zustimmung zu dieser Wunscherfüllung, ging die Reise los.
Familie empfing Josef in Haslach
Die ehrenamtlichen Helfer brachten den Fahrgast in das Mühlviertel zu dem Elternhaus, in dem er aufwuchs. Angekommen bei einem Bauernhof in Haslach, empfing ihn die gesamte Familie. Mehr als 50 Personen, darunter seine Frau, Schwestern, Onkeln, Tanten, Cousinen, Enkel und Urenkel warteten bereits voller Freude auf ihn. Niemand konnte es glauben, dass der schwerkranke Josef es noch einmal in seine alte Heimat schafft. Seit mehr als einem Jahr kam er nicht mal mehr aus dem Pflegeheim hinaus, soweit fortgeschritten ist seine Krankheit.
Vor Ort gab es ein Buffet und alte Bilder wurden nochmals präsentiert. Josef genoss die Umgebung, seine Familie und die Sonnenstrahlen, die ihm ins Gesicht strahlten. Nun war er dort, wo er nochmals hinwollte – ganz nah bei seinem Elternhaus, gemeinsam mit seinen Liebsten. "Doch richtig glücklich wurde unser Fahrgast leider nicht, denn die Schmerzen waren viel zu groß. Unsere medizinisch ausgebildeten Wunscherfüller versuchten alles, um ihn schmerzfrei zu bekommen. Doch die Medikamente schlugen nicht an und der Zustand verbessert sich nicht", berichten die Wunscherfüller. Doch Josef ist ein Kämpfer und ließ sich nicht viel anmerken. Er versucht so gut es geht mit allen Familienmitgliedern zu sprechen und sich von den Schmerzen abzulenken.
Müde und schwach, aber glücklich
Seine Frau streichelte seine Hand und war für ihren Mann da. Die Wunscherfüllung sollte noch einen kurzen Besuch am Friedhof beim Grab seiner Eltern beinhalten. Doch die Schmerzen ließen es nicht zu, sodass beschlossen wurde, die Wunschfahrt gemütlich ausklingen zu lassen und die Heimreise anzutreten.
Dann hieß es Abschied nehmen von Josef. Werden sie ihn noch einmal sehen, oder war es wirklich die letzte Reise? Diese Frage stellten sich alle Angehörigen, welche teilweise mit vielen Tränen kämpfen mussten. Umarmungen, Küsse, Streicheleinheiten und liebe Worte wurden verteilt und ausgesprochen. Während der Heimfahrt schlief Josef. Er war müde und schwach, jedoch glücklich, seine Familie noch einmal gesehen zu haben.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.