Kirchenaustritte: Zahl steigt

BEZIRK (wies). In der Region Rohrbach gibt es aktuell 43.616 Katholiken. Während 2013 noch 43.872 Menschen ihren Kirchenbeitrag bezahlten, sind es heuer um 189 Personen weniger. Zum Vergleich: 2012 haben 177 Menschen der Kirche "Adieu" gesagt.

25 in Pfarre Rohrbach
"Im vergangenen Jahr waren es in unserer Pfarre 25 Personen, die ausgetreten sind", sagt Rohrbachs Pfarrer Alfred Höfler. Auch wenn diese Zahl im Schnitt liegt, ist sie für ihn besorgniserregend. "Vorwiegend waren es Männer, die ausgetreten sind. Teilweise waren sehr junge Menschen darunter, aber durchaus auch 50-Jährige", sagt Höfler. Das Problem in seiner Pfarre ist, dass sie sehr groß ist.
"Je größer eine Pfarre, desto schwieriger wird es. Man kennt nicht mehr alle. Unsere Pfarre hat 5500 Einwohner. Wo setzt man an?", fragt er sich, wie er die Menschen vom Austritt abhalten kann. Eine Zeit lang hat er selbst probiert, an die Personen einen Brief zu schreiben. "Aber man muss die persönliche Entscheidung akzeptieren", sagt er. "Wir können nur versuchen, als Pfarre und als Pfarrer offen den Anliegen der Menschen gegenüber zu sein", sagt er. Über die Gründe, warum soviele Menschen austeten, kann er nur spekulieren: "Manche halten von dem, was die Kirche in bestimmten Lebenslagen anbietet, nichts. Die Freizeitindustrie deckt vieles zu, einige kommen gar nicht richtig zum Denken", sagt der Stadtpfarrer. Er sieht es als eine Aufgabe der Kirche, wieder an die Personen heranzukommen.

Zwölf Wiedereintritte
"Dass wir eine Sprache sprechen, die die Menschen verstehen." Eine Abmeldung von der Kirche erfolgt direkt über die Bezirkshauptmannschaft. Viele, die sich abmelden, seien schon weit weg von der Kirche, meint der Pfarrer. Vor einem Austritt melde sich kaum jemand, oftmals seien es einzelne Anlässe, die den Anstoß geben. Auch in die umgekehrte Richtung, wie der Seelsorger erzählt: "Nach der Papstwahl kam jemand zu mir und sagte: ,Auf das hin, trete ich wieder ein'."
Insgesamt waren das im Vorjahr vier Personen. Die Region Rohrbach verzeichnet zwölf Wiedereintritte in die Katholische Kirche. Im Vergleich zum Vorjahr um drei Personen mehr.

Zur Sache:
Die Katholische Kirche hat 17 Kirchenbeitragstellen in Oberösterreich. Eine davon ist auch in Rohrbach (Harrauerstraße 1). Anfang März 2014 übersiedelt die Kirchenbeitragsstelle in den Gerberweg 6, wie Leiter Josef Kaar bestätigt. "Wir brauchen mehr Platz, weil es Mitte des Jahres Umstrukturierungen gibt", sagt er. Einige Pfarren des Dekanates St. Johann, die bisher in Urfahr angegliedert waren, werden zukünftig in Rohrbach betreut.