Schule am Bauernhof
Landwirtschaft spielerisch kennenlernen
Seit mittlerweile 25 Jahren gibt es das pädagogische Programm "Schule am Bauernhof". Acht Landwirtschaftliche Betriebe im Bezirk Rohrbach gehören zu den Höfen, die im Zuge dieses Programms Kindergartenkinder und SchülerInnen zu sich einladen.
BEZIRK ROHRBACH. Wie sich ein warmes, frisch gelegtes Ei anfühlt, wie Heu riecht, aus welchem Getreide unser Brot gebacken wird, wie aus Milch Butter entsteht und vieles mehr erfahren Kinder und Jugendliche im Zuge der "Schule am Bauernhof" seit mittlerweile 25 Jahren.
„Diese besonderen Momente und Lernerlebnisse sind von großer Bedeutung, da immer weniger Kinder wissen, woher unsere Lebensmittel kommen. Ich freue mich sehr, dass Schule am Bauernhof nach Corona wieder stark nachgefragt wird. Jetzt ist die beste Zeit für die Schulen und Kindergärten, um sich für den Herbst noch Besuchstermine auf den Bauernhöfen zu sichern“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger.
Mit Händen erkunden
"Ich finde es wichtig, Kindern die Möglichkeit zu geben mit ihren eigenen Händen die Landwirtschaft kennenzulernen und zu erkunden", sagt Barbara Eisner, "Schule am Bauernhof"-Bäuerin. Der Betrieb der Aigen-Schläglerin und ihrer Familie gehört seit zwei Jahren zu den Höfen, die Kinder einladen um ein paar Stunden mit ihnen zu verbringen und wertvolle Lerninhalte zu vermitteln. "Vor ein paar Jahren war die Spielgruppe meiner Kinder zu Besuch am Hof. Mir hat das so viel Spaß gemacht, dass ich im Anschluss den Zertifikatslehrgang Schule am Bauernhof gemacht habe".
Am Betrieb der dreifachen Mutter können die Kinder, in den drei Stunden die sie dort verbringen, die Landwirtschaft mit allen Sinnen kennenlernen. "Mein Ziel ist es, dass die Kinder nach dem Besuch bei mir wissen, wo die Lebensmittel die sie essen herkommen und wo zum Beispiel überall Milch enthalten ist. Ich möchte ihnen außerdem die Kreislaufwirtschaft näher bringen", verrät Eisner. Der Besuch des Milcherwerbbetriebs ist bei jedem Wetter möglich.
Gemeinsames Kochen
Eisner konzentriert sich bei den Einheiten immer auf eines ihrer zwei Schwerpunktthemen "Von der Milch zur Butter" oder "Kartoffel - die tolle Knolle". Bei ersterem werden viele Fragen zum Thema beantwortet, etwa wo eigentlich die Milch herkommt, was die Kuh für zum Milchgeben braucht und wie Rinder leben. Danach versorgen die Kinder die Kühe und Kälber, nehmen die Umgebung unter die Lupe und streicheln die Tiere. Zum Abschluss gibt es ein Brot mit selbst geschüttelter Butter.
Beim Kartoffel-Workshop lernen sie die Knolle im Jahreskreislauf kennen, pflegen diese und legen ein Acker an. Hier wird geklärt wie eine Kartoffel gedeiht, welche Pflege sie braucht und was man daraus erzeugen kann. Danach kochen die Kinder gemeinsam Wedges und stärken sich damit im Obstgarten.
Pläne für nächstes Jahr
Für das kommende Jahr möchte die Landwirtin ihr Programm erweitern. Die Kinder sollen zukünftig zwei Mal im Jahr bei ihr vorbeikommen können, und zwar im Frühling und im Herbst. Damit sie vom Anbau bis zur Ernte von Kartoffeln alles miterleben können. "So sehen die Kinder, dass aus einer Kartoffel viele entstehen können."
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