Kollerschlag
Mistlberger feierten Dorffest bei geschichtsträchtiger Kapelle

Dorffest in Mistlberg zum Jahresabschluss | Foto: Ignaz Märzinger
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Zum Jahresende veranstaltete die Mistlberger Dorfgemeinschaft ein Fest unter freiem Himmel bei der Dorfkapelle, die, wenn sie könnte, bereits einiges zu erzählen hätte.

KOLLERSCHLAG. Dorffeste finden in der Regel im Sommer statt. Die Mistlberger Dorfgemeinschaft machte es einmal anders: So gab es ein Zusammenkommen zum Jahresende unter freiem Himmel. "Ein kleines Dorffest vor der Kapelle zum Jahresende soll die Gemeinschaft stärken", so Jungbauer Florian Reischl „Tischlmann“ in Mistlberg. Das milde Winterwetter zum Jahreswechsel ermöglichte es tatsächlich, dass eine open-air-Feier stattfinden konnte. Punsch, Glühwein und kleine Happen wurden den Besuchern serviert.

Geschichte zur örtlichen Kapelle

1890 wurde die Kapelle freistehend gebaut, aus Dankbarkeit darüber, dass der Ort Mistlberg bei einem August-Unwetter weitgehend verschont geblieben war. 1966 integrierte Nachbar Franz Hutsteiner diese beim Bau einer Scheune in den Baukomplex. Weil das Dach schon schlecht war, wurde es erneuert. In diesem Zuge wurde die Dorfkapelle außen mitsaniert. Die Tischlmannkapelle erhält im kommenden Sommer den kirchlichen Segen.

Die Glocke im Turm wurde bisher um 12 Uhr händisch geläutet. Nun wird das elektrisch und digital geschehen. Über die Herkunft der 103 Kilogramm schweren Glocke gibt es mehrere Versionen: Eine davon besagt, sie soll vom alten Geläut der Pfarrkirche Kollerschlag sein. Im ersten Weltkrieg mussten die Kirchenglocken abgeliefert werden, eine davon wäre von den Mistlbergern abgezweigt worden.

Die von außen restaurierte Kapelle | Foto: Ignaz Märzinger
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Marienbild hat neue Heimat

Die Kapelle ziert ein Muttergottesbild mit Jesukind, das Elfriede Gabriel nach dem Tod ihrer 93-jährigen Mutter Paula Zeinhofer der Dorfkapelle überlassen hat. Hinter dem Bild steckt eine rührende Geschichte: Die 17-jährige Bauerstochter Paula Prieschl wurde, so wie alle Sudetendeutschen, im Mai 1948 mit den Eltern und Geschwistern von Haus und Hof in Obermarkschlag vertrieben und mit einem Lkw an die Grenze zum Mühlviertel gekarrt. Von den wenigen Habseligkeiten retteten sie ein Marienbild in ihre neue Heimat. Paula heiratete Franz Zeinhofer aus Mistlberg. Bis zum Tod von Paula Zeinhofer 2021 erhielt das Andenken an die verlorene Heimat einen würdigen Platz in der Wohnstube. 

Marienbild in der Dorfkapelle | Foto: Ignaz Märzinger
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