Nichts spricht gegen Sport in der Kälte
BEZIRK. Im Grunde genommen spricht nichts dagegen auch bei Minusgraden Sport zu betreiben. „Durch die Bewegung generieren die Muskeln selbst Wärme, und wenn man nicht gerade Extremsportarten im Gebirge oder im kalten Wasser macht, kann sich der Körper eine Zeit lang selbst ausreichend aufheizen“, erklärt Primar Anton Ebner, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Landes-Krankenhaus Rohrbach.
Bestimmte Regeln achten
Allerdings sollten Wintersportler bestimmte Regeln beachten, um vom Joggen nicht doch mit Halsschmerzen nach Hause zu kommen. Beim Sport in der Kälte werden große Mengen kalter und trockener Luft eingeatmet. "Dadurch kühlen die Schleimhäute der Atemwege ab und trocknen aus", sagt Ebner. "Gesunden Menschen macht die Kälte im Normalfall nichts aus." Wer jedoch zum Beispiel Herz-Kreislauf-Probleme, eine Herzerkrankung, Gefäßerkrankungen oder Asthma hat, sollte bei sportlicher Betätigung bei Minustemperaturen vorsichtig sein. „Bei niedrigen Temperaturen ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Das Herz muss dann gegen einen erhöhten Widerstand pumpen. Als Folge kann es bei körperlicher Belastung eher beispielsweise zu einem Herzinfarkt kommen.
Schneeschaufeln ist gefährlich
Ob ein Training draußen empfehlenswert ist, sollten Betroffene mit ihrem Arzt klären“, rät der Internist, der auch darauf hinweist, dass das Schneeschaufeln eine oft unterschätzte und damit nicht ungefährliche körperliche Anstrengung im Winter ist.
Durch die Nase atmen
Im Winter sind ruhige Ausdauersportarten mit gleichmäßiger Belastung ideal, denn dabei atmet man weniger schnell und nicht so tief ein. Auch bekommt man in der Regel genügend Luft durch die Nase „Je intensiver die Belastung, desto mehr kalte Luft atmet der Sportler ein, und desto größer können die unerwünschten Effekte sein. Je tiefer die Atmung desto mehr werden die Atemwege gereizt. Intervall- und Tempotraining sollten deshalb besser auf das Frühjahr verlegt werden“, beschreibt der Mediziner.
Langsames Einlaufen
„Wichtig ist beim Sport in der Kälte vor allem das Aufwärmen durch langsames Einlaufen. Dadurch kann Verletzungen vorgebeugt werden. Beim Ausdauertraining (im Freien) kann auch das Dehnen und Kräftigen nach der Einheit im Warmen durchgeführt werden.“ sagt Gunther Mittermayr, leitender Physiotherapeut am LKH Rohrbach. Bei vereistem und verschneitem Untergrund ist es sinnvoll, das Training auch einmal auf dem Hometrainer zu absolvieren, denn die Verletzungsgefahr bei Fehltritten ist hoch.
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